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5 Fragen – 5 Antworten zu Malaria

Blog | 24. April 2020 | #Gesundheit #Gesundheitsforschung #Globale Gesundheit #Malaria

1. Was ist Malaria?

Malaria zählt zu den gefährlichsten parasitären Erkrankungen des Menschen. Der Erreger wird durch den Stich einer weiblichen Anopheles-Mücke übertragen. Dabei gelangt der Parasit über den Speichel der Mücke ins Blut. Die Erreger verbreiten sich über den Blutweg in die Leber, vermehren sich dort und befallen dann die roten Blutkörperchen (Erythrozyten). Durch die Vermehrung in den Erythrozyten werden diese zerstört, und es kommt zur Erkrankung. Eine direkte Ansteckung von Mensch zu Mensch ist nicht möglich.

Die Symptome sind hohes, wiederkehrendes Fieber, Schüttelfrost, Beschwerden des Magen-Darm-Trakts und Krämpfe. Besonders gefährlich ist die Krankheit für Kinder unter fünf Jahren und für Schwangere. Sieben von zehn Todesfällen infolge von Malaria sind Kinder (67 %). Auf der ganzen Welt stirbt alle zwei Minuten ein Kind an der Krankheit. Dabei ist Malaria grundsätzlich heilbar und vermeidbar – wenn entsprechende Vorbeugungsmaßnahmen ergriffen werden sowie effektive Diagnose- und Behandlungsmöglichkeiten verfügbar sind.

2018 erkrankten nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) weltweit 228 Millionen Menschen an der Tropenkrankheit. 93 Prozent der Ansteckungen (213 Millionen) entfielen dabei auf Afrika. Weltweit starben 405.000 Menschen infolge der Infektion.

2. Wie kann man sich vor Malaria schützen?

Da es noch keinen wirksamen Impfschutz gegen Malaria gibt, ist die Vermeidung von Stichen die wichtigste Vorbeugungsmaßnahme. Wichtiges und günstiges Hilfsmittel hierbei sind imprägnierte Moskitonetze, da Stechmücken vorwiegend in den Nacht- und Dämmerungsstunden aktiv sind. Zusätzlich sollte man auf hautbedeckende Kleidung und ausreichenden Mückenschutz achten.

Eine weitere Schutzmaßnahme ist die Einnahme von Medikamenten zur Prophylaxe. Diese verhindern lediglich den Ausbruch der Krankheit, nicht aber die Infektion. Das heißt, die Medikamente töten den Erreger in dem Stadium ab, in dem sie die roten Blutkörperchen angreifen.

3. Welche Regionen sind am stärksten betroffen?

Malaria tritt – von Ausnahmen abgesehen – nur in tropischen und subtropischen Gebieten auf. Besonders betroffen ist nach wie vor Afrika südlich der Sahara. 85 Prozent aller Malaria-Todesfälle weltweit entfallen auf 20 Länder, von denen alle – mit Ausnahme von Indien – in Afrika liegen

4. Weshalb sind vor allem arme Menschen von Malaria betroffen?

Malaria zählt neben Aids und Tuberkulose zu den „drei großen“ Armutskrankheiten. Das sind Krankheiten, die vor allem in armen Ländern auftreten und bei denen es an Diagnostika, Impfstoffen und Behandlungsmöglichkeiten fehlt. Malaria betrifft vor allem Menschen, die auf dem Land in schlecht gebauten Häusern leben und sich nicht ausreichend vor der Anopheles-Mücken schützen können. Zusätzlich haben Menschen mit geschwächten Immunsystemen aufgrund von Mangelernährung eine geringere Chance, sich gegen den Erreger zu wehren.

Neben der Vorsorge ist auch eine ärztliche Behandlung für viele Menschen in den betroffenen Regionen sehr kostspielig. Ausgaben für Medikamente und Arztbesuche, kombiniert mit Einkommensverlust im Krankheitsfall kann viele Familien direkt in die Armut stürzen.

5. Wie können wir Malaria ausrotten?

Obwohl das Krankheitsbild bereits seit der Antike bekannt ist, gibt es keinen wirksamen Impfstoff gegen Malaria – Stiche zu vermeiden, ist bislang der einzige Schutz. Außerdem tauchen vermehrt resistente Malariaerreger auf, gegen die die bestehenden Medikamente nichts ausrichten können. Wichtig sind deshalb Investitionen in die Forschung und Entwicklung von Impfstoffen, Diagnostika und Medikamenten. Um die Malaria-Epidemie effektiv zu bekämpfen, wären bis 2020 6,6 Milliarden US-Dollar jährlich nötig – das sind 3,9 Milliarden US-Dollar mehr, als im Jahr 2018 investiert wurden (2,7 Milliarden US-Dollar).

Bereits im Jahr 2015 hat sich Deutschland mit den anderen UN-Mitgliedstaaten im Rahmen der Agenda 2030 verpflichtet, globale Epidemien wie Malaria zu beenden. Dazu bedarf es eines größeren weltweiten politischen und finanziellen Engagements. Beispielsweise könnte die Aufstockung deutscher Mittel für den Globalen Fonds zur Bekämpfung von Aids, Tuberkulose und Malaria das Ziel in greifbarere Nähe rücken. Denn seit seiner Gründung im Jahr 2002 hat der Globale Fonds beachtliche Erfolge bei der Bekämpfung von Malaria erzielt: Allein im Jahr 2018 wurden unter anderem 131 Millionen Moskitonetze zur Vorbeugung der Tropenkrankheit verteilt und damit unzählige Menschenleben gerettet.

DSW