Wer um die Jahrtausendwende noch dachte, dass es sich nicht lohnt, in die Aus- und Weiterbildung junger Menschen in Afrika zu investieren, wurde von den Entwicklungen der folgenden Jahre eines Besseren belehrt:

Denn Afrika wurde zu einem Kontinent des Aufschwungs. Ein Kontinent, der noch immer jünger und städtischer wird – und selbstbewusster. Denn eine städtische Jugend, die überall auf der Welt mit mobilen Endgeräten kommuniziert, ist Teil der Globalisierung. Auch in Afrika. Doch um hier wirklich teilhaben zu können, bedarf es nicht nur digitaler Ressourcen. Um anschlussfähig zu sein und sich gesellschaftlich über die eigenen, manchmal engen Grenzen von Familien oder Ethnien hinaus bewegen zu können, braucht es Wissen und Fertigkeiten.

Letztere Gewissheit war für die Deutsche Stiftung Weltbevölkerung die Motivation, 1999 in Uganda ein Trainingszentrum auf dem Lubowa Hügel zu planen, dessen Umsetzung ich damals fachlich begleitet habe. Zunächst belächelt, doch dann, als es im Jahre 2000 in die Tat umgesetzt war, gefeiert und gelobt. Denn eine Aus- oder Fortbildung gibt jungen Menschen, besonders Frauen, eine Chance und Hoffnung.

Unser erstes Trainingszentrum in Uganda

Unser erstes Trainingszentrum in Uganda

Die Chance, an der eigenen Gesellschaft gestalterisch teilzuhaben und teilzunehmen. Die Chance, das Leben in die eigenen Hände zu nehmen und nicht fremdbestimmt häufig tradierte Erwartungen erfüllen zu müssen. Und die Hoffnung, sich durch einen qualifizierteren Job, ein besseres Leben leisten zu können, sowie durch den Zugang zu Wissen eine gesündere Familie planen zu können.

Und bei allem, sich selbst in der Pflicht nehmen zu können, etwas zu unternehmen und aktiv zu sein, wenn es um die eigene Zukunft geht.

Dies konnte inzwischen durch die stetigen Bemühungen der Deutschen Stiftung Weltbevölkerung tausenden von jungen Menschen zusätzlich ein Ansporn sein, auch ihre gesellschaftliche Verantwortung wahrzunehmen und anzunehmen. Dies weiterhin aus der Ferne über all die Jahre beobachtet zu haben, hat mich sehr gefreut. Ich wünsche der Deutschen Stiftung Weltbevölkerung weiterhin viel Kraft, Elan und Ausdauer bei allen Aufgaben der Jugendarbeit in Uganda im Rahmen dieses ersten Trainingszentrums!

Von Marion Lieser, damalige Leiterin der DSW-Projekte