Es war das Jahr 1996, als die DSW in Äthiopien ihr Programm mit dem Versprechen startete, dass Investitionen in die Aufklärung junger Menschen ein wirkungsvolles Instrument seien, um eine positive Entwicklung in Gang zu setzen. Der Start des Programms fiel in eine Zeit, in der junge Menschen in Äthiopien mit großem Engagement gegen die Ausbreitung von HIV und Aids vorgingen, die damals in ihrer schlimmsten Phase war. Einige der jungen Menschen waren selbst von der Krankheit betroffen. Zahlreiche Jugendinitiativen schossen wie Pilze aus dem Boden, und die Jugendlichen liefen voller Enthusiasmus, aber ohne zielführende Anleitung und ohne finanzielle Unterstützung überall herum, um über HIV-Prävention aufzuklären. In dieser schwierigen Zeit startete die DSW ihre Intervention, um das Engagement der jungen Menschen zu unterstützen.

Die einzige Organisation, die sich damals um das Thema HIV und Aids kümmerte, war der Social Service for AIDS (OSSA). Anfänglich ging die DSW mit OSSA eine Partnerschaft ein, um verschiedene Jugendinitiativen zu erreichen und deren vorbehaltlose Anstrengungen durch die Einführung des „Youth to Youth“-Programms (Y2Y) für Aufklärung und Verhütung technisch und finanziell zu unterstützen. Im Rahmen des Programms wurde ein partizipatorisches Handbuch von Jugendlichen für Jugendliche entwickelt, das auch anderen Initiativen ermöglichte, das Know-how anzuwenden. Mit dem Programm gelang es der DSW, die Kapazitäten der jungen Menschen auf- und auszubauen und Selbsthilfeinitiativen von Jugendlichen auf Gemeindeebene zu stärken. Die Unterstützung der DSW half den meisten Jugendinitiativen, als Jugendhilfe-Organisationen rechtlich anerkannt und tragfähig zu werden.

Ein weiterer sehr großer Beitrag zur Weiterentwicklung der äthiopischen Jugend war die Gründung des DSW/Bonita-Trainingszentrums im Jahr 2004. Durch die Vermittlung von Wissen und Fähigkeiten an junge Menschen hat das Zentrum neue Jugendberater hervorgebracht.

Jugendberater in Äthiopien

Jugendberater in Äthiopien

An dieser Stelle möchte ich meine Freude darüber zum Ausdruck bringen, dass ich an der Entwicklung und Umsetzung des DSW-Programms teilhaben konnte, insbesondere am Aufbau des Trainingszentrums, durch das sich das Leben vieler junger Menschen in so erstaunlicher Weise verändert hat. Auch die vorbehaltlose Unterstützung durch die äthiopische Regierung, private Geber aus Deutschland und Partner der DSW in Äthiopien, die das DSW/Bonita-Trainingszentrum ermöglicht haben, soll hier erwähnt werden. Dieses Zentrum ist heute eine erstklassige Einrichtung, die den kontinuierlichen Kapazitätsaufbau der jungen Menschen fördert, und ein großartiger Aktivposten, um die Stärkung unterversorgter Jugendlicher in Äthiopien durch die DSW zukunftsfähig zu machen.

Von Mekdes Alemu, langjährige DSW-Mitarbeiterin