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Malaria im Fokus: Fortschritte sichern – Rückschritte vermeiden

Blog | 25. April 2025 | #Gesundheit #Gesundheitsforschung #Globale Gesundheit

Globale Herausforderung: Der 25. April ist Welt-Malaria-Tag

Malaria zählt nach wie vor zu den tödlichsten Infektionskrankheiten weltweit. Im Jahr 2023 sind weltweit schätzungsweise 263 Millionen Menschen an Malaria erkrankt, etwa 597.000 Menschen starben an der Krankheit. Am stärksten betroffen ist der afrikanische Kontinent: 95 Prozent der Infektionen und 96 Prozent der Todesfälle traten hier auf. Besonders tragisch: Kinder unter fünf Jahren machen etwa 76 Prozent der Malaria-Todesfälle in Afrika aus.

Rückschritte trotz Fortschritt – warum wir jetzt handeln müssen

In den vergangenen zwei Jahrzehnten wurden 2,2 Milliarden Malariafälle verhindert und 12,7 Millionen Leben gerettet. Doch genau dieser Fortschritt ist jetzt ins Stocken geraten. Konflikte, humanitäre Krisen, Klimakatastrophen sowie zunehmende Resistenzen gegen Medikamente und Insektizide gefährden diese Erfolge.

Deshalb ist jetzt nicht der Moment, um nachzulassen – es braucht mehr Investitionen, Innovationen und neuen Schwung im Kampf gegen Malaria denn je.

Der Globale Fonds: Treibende Kraft im Kampf gegen Malaria

Einer der wichtigsten Akteure im weltweiten Kampf gegen die Krankheit ist der Globale Fonds zur Bekämpfung von Aids, Tuberkulose und Malaria. Er stellt 62 Prozent aller internationalen Finanzmittel für Malaria-Programme bereit. Gemeinsam mit Partnerorganisationen hat der Globale Fonds entscheidend dazu beigetragen, dass Millionen Menschen Zugang zu Präventionsmaßnahmen, Diagnostik und Behandlungen erhalten. In den Partnerländern des Globalen Fonds, etwa Kenia, Tansania oder Uganda, sind die Todesfälle zwischen 2002 und 2022 um insgesamt 28 Prozent gesunken.

Doch seine Arbeit ist durch Finanzierungslücken bedroht. Die kommende Wiederauffüllungskonferenz im Herbst dieses Jahres ist entscheidend: Denn nur mit einer ausreichenden Finanzierung kann der Globale Fonds seine Arbeit fortsetzen – mit dem Ziel, Malaria bis 2030 zu beenden (SDG 3 – nachhaltige Entwicklungsziele, d. Red.).

Der Globale Fonds will insgesamt 18 Milliarden Dollar bei der kommenden Wiederauffüllung mobilisieren. Die Forderung ist klar: Regierungen weltweit müssen jetzt ein klares Bekenntnis abgeben und ausreichend Mittel bereitstellen. Deutschland ist seit der Gründung im Jahr 2002 einer der größten Unterstützer des Globalen Fonds. Dieses Engagement muss fortgesetzt werden und die Bundesregierung einen angemessenen Beitrag dafür bereitstellen.

Klimawandel: Brandbeschleuniger der Malaria-Krise

Der Klimawandel stellt eine wachsende Gefahr für die Ausrottung von Malaria dar. Extreme Wetterereignisse, veränderte Brutbedingungen für Mücken, die Überträger der Krankheit sind, und anfällige Gesundheitssysteme führen zu einer erhöhten Verbreitung.

Prognosen gehen davon aus, dass der Klimawandel bis 2049 zu weit über 550.000 zusätzlichen Malaria-Todesfällen führen könnte, wenn wir nicht handeln.

Ein aktuelles Beispiel: In Ostafrika waren im Jahr 2024 über 637.000 Menschen von Überschwemmungen betroffen, die zu einer verlängerten Brutsaison und einer deutlichen Zunahme von Malariafällen führten. Gleichzeitig legte die Krise gravierende Schwächen in der Notfallversorgung offen.

Innovation ist überlebenswichtig: Neue und verbesserte Mittel im Kampf gegen Malaria

Damit der Kampf gegen Malaria erfolgreich bleibt, braucht es neue und bessere Werkzeuge – wie sicherere und länger wirksame Mückenschutzmittel, einfachere Medikamente, die in einer einzigen Dosis helfen sowie bessere Schnelltests und Impfstoffe, die auch in abgelegenen Regionen funktionieren.

Selbst dort, wo es bereits Mittel gibt, sind diese oft unzureichend, zum Teil sogar ungeeignet oder unsicher – sei es, weil sie nicht wirken, schwer verfügbar sind oder sich nicht für bestimmte Menschen eignen, etwa Kinder oder Schwangere. Deshalb ist es so wichtig, in Forschung und Entwicklung zu investieren und dafür zu sorgen, dass neue Lösungen gerecht zugänglich gemacht werden – auch in den entlegensten Regionen der Welt.

Tanja Siebenbrodt

Referentin für Globale Gesundheit & Entwicklungsfinanzierung

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