
Menstrual Hygiene Day
Menstruation darf nicht krank machen
Rund 500 Millionen Frauen und Mädchen weltweit haben keinen Zugang zu sicheren Menstruationsprodukten (Weltbank, 2022).
Viele Mädchen verpassen während ihrer Periode die Schule, weil es keine sicheren Rückzugsräume, sauberen Toiletten, sauberes Wasser und Entsorgungsmöglichkeiten gibt oder weil sie Angst vor Stigmatisierung haben.
Ein weltweites Problem
Die Menstruation stellt für viele Menschen weltweit eine Herausforderung dar – insbesondere im Globalen Süden. Dort sind menstruierende Personen häufig mit sozialer Ausgrenzung konfrontiert. In einigen Regionen führt dies sogar dazu, dass aus Scham oder fehlendem Zugang zu adäquaten Menstruationsprodukten die Schule abgebrochen wird. Dadurch kann die Menstruation erhebliche Auswirkungen auf Bildungschancen und gesellschaftliche Teilhabe haben. In Äthiopien betrifft der fehlende Zugang zu Menstruationsprodukten 55 Prozent der Schülerinnen; in Uganda sind es sogar 64 Prozent. Ohne Bildung sinken ihre Chancen auf ein eigenes Einkommen. Und ohne Einkommen fehlt das Geld für Menstruationsprodukte. Ein Kreislauf, der soziale Ungleichheit vertieft.
Mangel führt zu Krankheit
Gleichzeitig stellt der Mangel an sicheren Menstruationsprodukten ein Gesundheitsrisiko dar. Wenn Produkte mehrfach verwendet werden müssen, ohne dass sie ordentlich gereinigt werden können, steigt das Risiko für Infektionen im Reproduktionstrakt und in den Harnwegen.
Doch die körperlichen Folgen sind nur ein Teil des Problems. Die Stigmatisierung rund um die Menstruation wirkt sich auf die psychische Gesundheit aus. In vielen Gesellschaften gilt die Periode immer noch als etwas Unreines – ein Tabu, über das nicht gesprochen werden darf. Diese soziale Ausgrenzung führt zu Scham, Isolation und psychischer Belastung – besonders bei jungen Mädchen, die den Umgang mit ihrer Periode erst lernen.
Lückenhafte Forschung
Trotz dieser weitreichenden Auswirkungen auf Gesundheit, Bildung und soziale Teilhabe bleibt die Menstruation in der globalen Forschung unterbelichtet. Es fehlt an Daten, an medizinischer Forschung, an interdisziplinären Studien und vor allem an der Einbindung von menstruierenden Menschen selbst. Die bestehende Forschungslücke verhindert, dass passgenaue Lösungen entwickelt, politisch gefordert und finanziell gefördert werden können.
Fünf Forderungen
Was muss sich ändern
für bessere Menstruationsgesundheit?
Solange politische und gesellschaftliche Rahmenbedingungen Menstruation zu einem Gesundheitsrisiko machen, bleibt soziale Gerechtigkeit unerreichbar.
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und mithelfen.
Menstruationsgesundheit ist ein Menschenrecht.
Biasha Omar Jasho aus Kenia
„Viele junge Mütter berichten, dass der Zugang zu Damenbinden eines ihrer größten Probleme ist. Aus Mangel an Alternativen bleiben sie während ihrer Menstruation der Schule fern. Einige von ihnen haben sogar angegeben, dass sie früh geheiratet haben – nur um an Binden zu kommen.“
„Langfristig wollen wir junge Mütter stärken und ihnen Perspektiven bieten. Wir hoffen, bald Mittel zu erhalten, um ein kleines Unternehmen zu gründen, in dem Mädchen lernen können, Damenbinden herzustellen.“
Biasha Omar Jasho, 24 Jahre alt, aus Msambweni, ist Vorsitzende der Msambweni Queens Selbsthilfegruppe im Bezirk Kwale.

ℹ️
Menstrual Hygiene Day
Menstruationsgesundheit
statt Menstruationshygiene
Am 28. Mai ist internationaler Tag der Menstruationshygiene – doch der Name trifft nicht wirklich das Problem. Wir sprechen von Hygiene, dabei sollten wir von Gesundheit sprechen. Es ist Zeit für ein Umdenken.
„Menstruationshygiene“ – dieses Wort prägt internationale Debatten, Forschung und Programme zur Förderung sexueller und reproduktiver Gesundheit. Hygiene klingt nach Sauberkeit. Oder auch nach Unsauberkeit. Nach etwas, das kontrolliert, versteckt, oder bereinigt werden muss. Doch Menstruation ist weder hygienisch noch unhygienisch. Sie ist ein natürlicher biologischer Vorgang. Und sie braucht politische und gesellschaftliche Rahmenbedingungen, die die Gesundheit menstruierender Menschen schützen. Machen wir also den 28. Mai zum Tag der Menstruationsgesundheit!
#Menstruationsgesundheit #MenstruationDarfNichtKrankMachen
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Menstruation darf nicht krank machen.
500 Millionen Menschen fehlt es an sicheren Menstruationsprodukten. Viele Mädchen bleiben während ihrer Periode zuhause – aus Angst, stigmatisiert oder ausgeschlossen zu werden. Jede versäumte Schulstunde verringert langfristig ihre Chancen auf einen Schulabschluss und ein eigenes Einkommen. Und ohne Einkommen fehlt oft das Geld für sichere Menstruationsprodukte.
Auf unsaubere Produkte zurückzugreifen erhöht das Risiko für Infektionen. Das Tabu rund um die Menstruation führt zu Scham, Unsicherheit und psychischer Belastung. Gleichzeitig fehlt es an verlässlichen Daten und Forschung zur Menstruationsgesundheit.
Was es braucht, ist einen umfassenden Perspektivwechsel: Menstruation muss sichtbar und politisch relevant sein. Nur wenn die Bedürfnisse menstruierender Menschen ernst genommen und adressiert werden, ist echte Gleichstellung möglich. Solange politische und gesellschaftliche Rahmenbedingungen Menstruation zu einem Risiko für Bildung, Gesundheit und Teilhabe machen, bleibt soziale Gerechtigkeit unerreichbar.
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