

Noch mehr POWER für die jungen Gründerinnen aus Tansania
In Tansania sorgt der Bereich der reproduktiven Gesundheit nach wie vor für viele Herausforderungen doch eine neue Initiative verwandelt diese Herausforderungen jetzt in echte Chancen für die Teilnehmerinnen. Das POWER-Pilotprogramm, das am 3. März dieses Jahres von der Deutschen Stiftung Weltbevölkerung (DSW) ins Leben gerufen wurde, vermittelt jungen Frauen die nötigen Kenntnisse, um Unternehmen aufzubauen, die sich um die zentralen Angelegenheiten hinsichtlich der reproduktiven Gesundheit (RH) kümmern.
Das Programm mit dem Namen POWER (Providing Opportunities for Women in Entrepreneurship and Reproductive Health) zielt darauf ab, Innovationen im Bereich reproduktiver Gesundheit zu fördern, die von Jugendlichen ersonnen worden sind. Anfang März veranstaltete die DSW Tansania ein intensives Trainingsprogramm in Arusha für zwölf junge Frauen, die entschlossen sind, ihre Ideen in die Praxis umzusetzen. Die Teilnehmerinnen im Alter von 18 bis 30 Jahren haben eigene Start-ups gegründet, die sich mit Themen wie Müttergesundheit, Familienplanung, Menstruationshygiene und Ernährung für schwangere Frauen und junge Mütter befassen.

Der Regionale Gesundheitskoordinator des Bezirks Arusha (ganz links), die regionale Jugendbeauftragte von Dar es Salaam (zweite von links) und die Beauftragte für Gemeindeentwicklung im Bezirk Meru (dritte von links) überreichen gemeinsam mit Mitarbeitenden der DSW Anerkennungsurkunden an junge Unternehmerinnen.
Programm mit Wirkung
„Diese Initiative soll junge Frauen nicht nur mit unternehmerischen Fähigkeiten ausstatten, sondern auch eine Plattform schaffen, auf der sie Lösungen entwickeln können, die Angebot und Nachfrage in diesem speziellen Bereich positiv beeinflussen,“ sagte Winnie Muine, Projektmanagerin bei der DSW.
Die Schulung kombiniert dabei soziales Unternehmertum mit Aufklärung im Bereich der reproduktiven Gesundheit. Los ging es mit Fragen zu Themen der Familienplanung, Geschlechterrollen in der reproduktiven Gesundheit und der menschlichen Fortpflanzung im allgemeinen. Anschließend erhielten die Teilnehmerinnen praxisnahes Business-Training: Sie lernten, wie man Geschäftsideen entwickelt, seine Finanzen verwaltet und Produkte effektiv vermarkten kann. Den Abschluss bildete eine Pitch-Session, in der jede Unternehmerin ihre Geschäftsidee präsentierte – die Teilnehmerinnen taten das mit sehr viel Energie.
Innovative Geschäftsideen nehmen Gestalt an
Das POWER-Programm hat bereits einige vielversprechende Unternehmen hervorgebracht:
• Müttergesundheit & Ernährung – Ein Unternehmen, das spezialisierte Ernährungsunterstützung für schwangere Frauen und junge Mütter bietet, um sicherzustellen, dass sie essentielle Vitamine erhalten und eine gesunde Erholung fördern.
• Menstruationshygienelösungen – Eine Initiative, die sich der Menstruationsarmut widmet, indem sie erschwingliche Hygieneprodukte anbietet, kombiniert mit Aufklärungskampagnen zur Überwindung von Tabus und Förderung besserer Hygienepraktiken.
• Pflanzliche Heilmittel gegen Menstruationsschmerzen – Ein Unternehmen, das natürliche Salben entwickelt, um Menstruationskrämpfe zu lindern und damit einem weit verbreiteten, aber oft übersehenen Gesundheitsproblem begegnet.
Über den individuellen Erfolg hinaus haben diese Unternehmen einen weitreichenden Einfluss auf die Gemeinden vor Ort, indem sie Bildung fördern, das Bewusstsein schärfen und Frauen dazu ermutigen, die Verantwortung für ihre Gesundheit zu übernehmen.
„Das Ziel ist es, reproduktive Gesundheitskrankheiten zu verringern oder ganz zu beseitigen, während gleichzeitig Arbeitsplätze geschaffen und lokale Gemeinschaften aufgeklärt werden“, sagte Teilnehmerin Faustina Munisi aus Dar es Salaam.

Junge Unternehmerinnen entwickeln in einer Gruppenaktivität Lösungsansätze für zentrale Herausforderungen der reproduktiven Gesundheit für junge Menschen.
Über die Schulung hinaus: Inkubation und Mentoring
Das POWER-Programm endet aber nicht mit der Schulung – ganz im Gegenteil: Die Teilnehmerinnen treten nun in eine neue Phase ein, in der sie durch Mentoring unterstützt werden. Ziel ist es Businesspläne zu verfeinern und funktionierende Netzwerke mit Investor*innen sowie relevanten Förderer*innen aufzubauen.
„Das Potenzial für eine nachhaltige Wirkung ist enorm“, sagte Peter Alli, Projektkoordinator von POWER.
Eine Vision für die Zukunft
Durch die Kombination von Unternehmertum, reproduktiver Gesundheit und Technologie gestaltet die Initiative eine neue Generation von Frauen, die den Wandel aktiv vorantreiben.
Bei der Abschlussveranstaltung des Programms in Arusha, an der Vertreter*innen der Regierung sowie die Leitung des DSW-Länderbüros gemeinsam teilnahmen, präsentierten die Teilnehmerinnen ihre Geschäftsideen und erhielten Urkunden für ihren erfolgreichen Abschluss.
Mit der Expansion in Tansania zeigt die POWER-Initiative, dass Ideen, die von jungen Menschen entwickelt werden, die drängendsten Herausforderungen der reproduktiven Gesundheit in Tansania lösen können. Diese jungen Frauen gründen nicht nur Unternehmen, sondern sind Spitze eines Wandels in der Gesellschaft – eines Wandels, der die Gemeinden stärkt, die Gesundheitslage verbessert und einen nachhaltigen wirtschaftlichen Wandel im ganzen Land bewirken kann.

Der Chef des DSW-Länderbüros, NAME, Peter Owaga bei einer Präsentation zur POWER-Initiative
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