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Pilotprojekt: Menstruationstassen für mehr Berufschancen

Blog | 20. März 2018 | #Globale Gesundheit #Kenia #Menstruation

In Ostafrika müssen sich viele Mädchen und junge Frauen einmal im Monat aus dem alltäglichen Leben zurückziehen. Sie können nicht zur Schule gehen, wenn sie ihre Menstruation haben. Scham und Unsicherheit, Geldnot sowie fehlender Zugang zu nötigen Hygieneartikeln führen dazu, dass sie während ihrer Periode den Unterricht verpassen. An mehr als 50 Tagen im Jahr.

Die Fehlzeiten haben Auswirkungen auf ihre Bildung und Berufschancen. Seit einigen Jahren verteilen wir deshalb in unseren Projekten bereits Binden an junge Mädchen. Deren Nutzungsdauer ist jedoch selbst bei mehrfach verwendbaren Baumwollpads begrenzt. Manchmal haben die Mädchen nicht einmal Unterhosen, um die Binden benutzen zu können.

Aus diesem Grund testen wir in Kenia mit einem Pilotprojekt, ob Menstruationstassen eine Lösung darstellen. Menstruationstassen werden weltweit immer beliebter, weil der Gebrauch Ressourcen spart. Langfristig gesehen sind Menstruationstassen günstiger als die gängigen Monatshygieneartikel. Hergestellt aus medizinischem Silikon, haben sie bei korrekter Pflege eine Nutzungsdauer von rund zehn Jahren.

Das Projekt „Niko-Free“

Das Projekt „Niko-Free“ ermöglicht jungen Frauen einen unbeschwerten Umgang mit ihrer Monatsblutung und fördert so ihre Lebenschancen. Den Namen des Projekts haben die jungen Frauen selbst ausgesucht. „Niko“ ist Swahili und steht für einen selbstbestimmten, selbstbewussten und unabhängigen Lebensstil. Etwas, das sie durch die Menstruationstassen nun noch stärker ausleben können. Die Firma Fun Factory hat insgesamt 100 Tassen in zwei verschiedenen Größen kostenlos zur Verfügung gestellt, die nun von 50 Frauen ab 18 Jahren in Mombasa getestet werden.

Die Teilnehmerinnen des einjährigen Pilotprojekts wurden zunächst darin geschult, wie die Tassen verwendet und gereinigt werden. Seit dem tauschen sich seitdem untereinander, mit unseren Projektmitarbeiterinnen und ausgewählten Krankenschwestern über ihre Erfahrungen aus. Nach den ersten sechs Monaten des Pilotprojekts haben wir sehr positives Feedback von den jungen Frauen erhalten. Im nächsten Jahr entscheidet sich nach einer offiziellen Evaluation, ob bzw. in welcher Form das Projekt weitergeführt wird.

Monika Schröder

PR Referentin in der DSW