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Internationaler Dialog für Bevölkerung und nachhaltige Entwicklung setzt Zeichen der Geschlossenheit

Pressemitteilung | 21. Oktober 2025 | #Gesundheitsforschung #Globale Gesundheit

Vereint im Kampf um Menschenrecht auf körperliche Selbstbestimmung

Berlin, 10. Oktober 2025

Rund 120 Vertreter*innen aus Afrika, Europa und weiteren Ländern des globalen Südens haben sich jetzt beim Internationalen Dialog für Bevölkerung und nachhaltige Entwicklung in Berlin getroffen. Das gemeinsame Signal: Körperliche Selbstbestimmung ist ein unverhandelbares Menschenrecht und zentrale Voraussetzung für Gerechtigkeit, Stabilität und nachhaltige Entwicklung weltweit. Eröffnet wurde die Veranstaltung von Bundesentwicklungsministerin Reem Alabali Radovan.

Das Treffen findet in einer Zeit statt, in der die internationale Finanzierung für Mutter-Kind-Gesundheit und Familienplanung dramatisch zurückgeht. Die Folgen sind gravierend: Medikamente und Verhütungsmittel fehlen, Kliniken müssen schließen, Beratung und Aufklärung für Frauen und Mädchen brechen weg. Zugleich erstarken weltweit politische und gesellschaftliche Gegenbewegungen („gender backlash“), die hart und mühsam erkämpfte Fortschritte bei der Gleichberechtigung der Geschlechter in Frage stellen.

Angela Bähr, Vorständin Programme der Deutschen Stiftung Weltbevölkerung (DSW), unterstreicht: „In Zeiten, wo in Subsahara-Afrika fehlende Verhütungsmittel drohen in Europa vernichtet zu werden, ist ein engagiertes Eintreten für transparente Informationen und den Zugang zu Familienplanungsdienstleistungen wichtiger denn je.“ Dafür bedürfe es neuer Finanzierungsinstrumente für sexuelle und reproduktive Gesundheit und Rechte – unter Beteiligung aller Sektoren.

Auch die deutsche Wirtschaft bekräftigte ihr Engagement. Dr. Frank Strelow, Leiter Family Planning Bayer Pharmaceuticals, erklärte: „Bei Bayer setzen wir uns leidenschaftlich dafür ein, dass Frauen und Männer weltweit Zugang zu den notwendigen Produkten und medizinischen Dienstleistungen für eine selbstbestimmte Familienplanung haben. Tatsächlich haben wir uns zum Ziel gesetzt, bis 2030 jährlich 100 Millionen Frauen in Ländern mit niedrigem und mittlerem Einkommen Zugang zu modernen Verhütungsmitteln zu verschaffen.“

Gerade weil die Umsetzung der o.g. Rechte derzeit unter Druck steht und Ressourcen trotz steigenden Bedarfs schwinden, zeigt sich mehr denn je: Entscheidend sind Zusammenarbeit, Mut, Inklusion – und die Kraft gemeinsamen Handelns. Alvaro Bermejo, Generaldirektor der International Planned Parenthood Federation (IPPF), betonte daher: „Wir weigern uns, vor dem wachsenden Anti-Rights-Movement klein beizugeben. Keine Regierung und keine politische Agenda werden uns von unserem Einsatz für sexuelle und reproduktive Gesundheit und Rechte für alle abbringen – insbesondere für diejenigen, die ausgeschlossen, marginalisiert, kriminalisiert und am stärksten gefährdet sind. Wir leisten Widerstand – für Gerechtigkeit, Würde und körperliche Selbstbestimmung weltweit.“

Hintergrund

Der Internationale Dialog für Bevölkerung und nachhaltige Entwicklung bringt seit über 20 Jahren Politik, Zivilgesellschaft, Wissenschaft und Wirtschaft zusammen, um globale Herausforderungen im Bereich Gesundheit, Rechte und Entwicklung zu diskutieren. Er wird von der Bayer AG, der Deutschen Stiftung Weltbevölkerung (DSW), dem Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ), der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH und der International Planned Parenthood Federation (IPPF) organisiert. Mehr Infos dazu auf www.dialogue-population-development.com.

Deutsche Stiftung Weltbevölkerung (DSW)