Schon früh hat die DSW beschlossen, eine Präsenz auf EU-Ebene zu schaffen, um dort für unsere Anliegen einzutreten. Was mit einem Soloauftritt begonnen hatte, entwickelte sich zu einem etablierten Büro für Lobbyarbeit, Kommunikation und partnerschaftliches Engagement. Wir haben uns inzwischen als ein langjähriges Mitglied von Brüsseler Netzwerken etabliert, und wir sind regelmäßig bei EU-Veranstaltungen präsent. Ein in Sachen EU-Haushaltsverfahren und in allen Finessen des Europäischen Parlaments versiertes Team beschäftigt sich unerschrocken auch mit ausgefallenen Themen und jongliert mit EU-Abkürzungen, die selbst den meisten Entwicklungsfachleuten unbekannt sind.

Das Büro wurde mit der Leidenschaft von Berufsanfängern aufgebaut – ehemaligen Kolleginnen und Kollegen, von denen sich viele nach wie vor in diesem Umfeld bewegen. Auch wenn das Team gewechselt hat und wir vor kurzem sogar in größere Büroräume umgezogen sind, bleiben die ursprünglichen Antriebskräfte die gleichen: ein bisschen Idealismus, EU-Begeisterung, der Wunsch, zu lernen und mit Partnern und Kollegen unterschiedlichster Provenienz zusammenzuarbeiten, die klare Bejahung des Rechts auf Gesundheit und der freien Entscheidung über den eigenen Körper, der Glaube an die Jugend und ihr Potential für nachhaltige Entwicklung und schließlich der feste Wille, systemrelevante Veränderungen herbeizuführen.

Die Aufgabe ist gigantisch, ja, fast unmöglich im tristen europäischen Kontext, wo die EU über politische und finanzielle Unterstützung für sexuelle und reproduktive Gesundheit und Rechte (SRGR), Gesundheit allgemein und die Stärkung von Jugendlichen entscheidet.

Aber wie Sechzehnjährige haben wir gelernt, in undurchsichtigen Grundsatzpapieren gegen einzelne Wörter zu kämpfen oder uns für eine punktuelle Änderung in komplizierten Budgetlinien einzusetzen. Und wir können stolz auf Erfolge verweisen: Aufstockungen im EU-Haushalt, erneuerte Zusagen des Europäischen Parlaments und des Europäischen Rates sowie mehr EU-Förderung für Geschlechtergerechtigkeit, SRGR und den Kampf gegen vernachlässigte Armutskrankheiten.

Wir haben uns gut aufgestellt und unseren eigenen Stil gefunden. Wir haben keine Angst davor, neue Wege zu gehen, um unsere Ziele zu erreichen.

Von Cécile Vernant, Leiterin des DSW-Verbindungsbüros in Brüssel