Machen Sie
Selbstbestimmung
zur Selbstverständlichkeit

Die Ausgangslage

25 Prozent der Frauen weltweit leiden unter Fremdbestimmung und Gewalt

Mädchen und Frauen sind oft strukturell benachteiligt. Dadurch bekommen sie oft früher und mehr Kinder, als sie möchten. Sexualisierte Gewalt und Fremdbestimmung spielen dabei eine Rolle. Schädliche Praktiken wie Genitalverstümmelung, Frühverheiratung und Teenagerschwangerschaften verursachen schwere Traumata. Diese haben langfristige gesundheitliche Folgen für die Betroffenen.

132 Millionen Mädchen gehen nicht zur Schule

In den letzten Jahrzehnten hat sich der Zugang von Mädchen zur Primarbildung zwar verbessert, doch in Krisensituationen wird dieses Recht immer wieder infrage gestellt. Viele junge Frauen haben nach wie vor keinen Zugang zur Sekundarbildung oder später zu einem Hochschulstudium. Die Gründe sind meist Armut und frühe Mutterschaft. Laut dem UNESCO-Weltbildungsbericht 2020 sind etwa 132 Millionen Mädchen im schulpflichtigen Alter noch immer nicht in der Schule.

Eins von fünf Mädchen wird vor dem 18. Lebensjahr verheiratet

In den ärmsten Ländern werden Mädchen oft sehr früh verheiratet. Dies geschieht trotz gesetzlicher Bestimmungen und meist aus ökonomischen Gründen. Viele von ihnen müssen dann die Schule verlassen. Ihr Recht auf Sekundarbildung und Sexualaufklärung wird ihnen verwehrt. Sie können nicht frei über ihren Körper, ihre Sexualität oder die Anzahl ihrer Kinder entscheiden. Sexualisierte Gewalt und Armut verstärken die Diskriminierung. Viele dieser jungen Frauen werden aus der Gesellschaft ausgeschlossen. Eine gendersensible Analyse und ein Umdenken sind deshalb unerlässlich.

13 Mio. Mädchen werden bereits als Teenager schwanger

Teenagerschwangerschaften sind in Entwicklungsländern häufig. Fast jede fünfte Frau bekommt dort vor ihrem 18. Geburtstag ein Kind. Für viele Mädchen bedeutet das das Ende ihrer Schullaufbahn und damit eine erhöhte ökonomische Abhängigkeit. Schwangerschaften und Geburten in sehr jungem Alter führen zudem oft zu gesundheitlichen Komplikationen wie Geburtsfisteln. Junge Mütter leiden oft jahrelang darunter. Besonders in städtischen Regionen im globalen Süden suchen viele junge Schwangere einen unsicheren Schwangerschaftsabbruch. Dies birgt große Gesundheits- und Lebensrisiken. Die psychischen und physischen Folgen sind unberechenbar.

Tumaini Daniel ist heute 17 Jahre alt. Sie wurde in einer traditionellen Massai-Gemeinschaft geboren. Frühverheiratung und Genitalverstümmelung betreffen in ihrem Dorf fast jedes Mädchen. Auch Tumaini wurde schon vor ihrer Geburt einem Mann versprochen. Die Mädchen der Gemeinde beenden die Schule auf Grund der bereits arrangierten Ehen nur selten. Auch für Tumaini war beschlossen, dass die Trauung unmittelbar nach dem Ende der Grundschulzeit stattfinden sollte. Voller Angst floh das Mädchen in der Nacht vor der Eheschließung ganz allein zu ihrer Tante. Doch obwohl sie alles tat, um ihre Nichte zu schützen, holte Tumainis Vater sie nach nur einer Woche zurück, um sie erneut zur Hochzeit zu zwingen. Wie schon zuvor gelang Tumaini auch dieses Mal die Flucht und sie fand erneut Unterschlupf bei ihrer Tante. Diese hatte sich in der Zwischenzeit Hilfe gesucht. Gemeinsam mit dem Dorfvorsteher konnte sie durchsetzen, das Tumaini bei ihr wohnen durfte und die Hochzeit abgesagt wurde. Der Alptraum des jungen Mädchens hatte ein Ende! Doch was sollte sie nun tun? Tumaini hatte lediglich die Grundschule besucht und lebte plötzlich ohne Freunde in einer fremden Stadt. Der Pamoja Jugendklub der DSW brachte schließlich die endgültige Wendung im Leben des jungen Mädchens. Im Rahmen des Projektes „Mein Leben, meine Rechte, meine Zukunft!“ nahm Tumaini an einem 4-tägigen Training teil, lernte ihre Rechte kennen und erfuhr außerdem, wie sie ein kleines Geschäft aufbauen kann, um wirtschaftlich unabhängig zu werden. Während des ersten Trainingstages weinte Tumaini ununterbrochen. Sie berichtete den anderen Teilnehmerinnen von ihrer Flucht vor der arrangierten Ehe und ihr Mut inspirierte die ganze Gruppe.

Die Folgen von
Frühverheiratung

Viele Mädchen werden bereits im Alter von 12 bis 16 Jahren verheiratet. Ihre Kindheit endet damit abrupt, und ihnen werden grundlegende Bildungs- und Entwicklungschancen genommen. Diese frühen Ehen führen oft zu frühen Schwangerschaften. Die Mädchen sind körperlich nicht reif genug, um sicher zu gebären. Das erhöht die Müttersterblichkeitsrate und das Risiko von Geburtskomplikationen erheblich. Zudem werden die Mädchen häufig aus dem Bildungssystem ausgeschlossen. Das schränkt ihre Einkommensmöglichkeiten stark ein und hält sie in einem Kreislauf von Abhängigkeit und Armut gefangen. Erzwungene und ungleiche Beziehungen führen oft zu psychologischen Folgen wie Depressionen und Traumata. Insgesamt zerstört Frühverheiratung die Chancen auf ein selbstbestimmtes Leben und verhindert die Gleichstellung der Geschlechter.

Psychische Belastungen

Die Verantwortung in jungem Alter und mögliche Gewalterfahrungen können zu Traumata und psychischen Problemen führen

Gesundheitsrisiken

Frühe Schwangerschaften können zu Komplikationen führen, wenn der Körper noch nicht ausreichend entwickelt ist. Dies erhöht die Mütter- und Kindersterblichkeit.

Bildungsabbruch

Viele Mädchen müssen die Schule verlassen, was ihre Zukunftschancen stark einschränkt.

Wirtschaftliche Abhängigkeit

Ohne Schulabschluss und Ausbildung haben die Frauen kaum eigene Erwerbsmöglichkeiten.

Verlust der Kindheit

Die Mädchen werden zu früh in Erwachsenenrollen gedrängt und verpassen wichtige Entwicklungsphasen.

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Weltweit sind 200 Mio. Frauen von Genitalverstümmelung betroffen, einem Ritual, das trotz Verbots in vielen Ländern fortbesteht Gesundheit und Leben der Betroffenen gefährdet.

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