Sexuelle Gesundheit – Ein Menschenrecht für alle
In einer Welt, in der Gesundheit und Wohlbefinden zunehmend in den Fokus rücken, bleibt ein entscheidender Aspekt oft im Verborgenen: die sexuelle Gesundheit. Wir setzen uns dafür ein, dieses wichtige Thema ins Licht der Öffentlichkeit zu rücken und die Situation der Menschen insbesondere in Subsahara-Afrika zu verbessern.
Was bedeutet sexuelle Gesundheit?
Sexuelle Gesundheit ist mehr als nur die Abwesenheit von Krankheiten. Sie umfasst ein ganzheitliches Wohlbefinden in Bezug auf Sexualität und Fortpflanzung. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) definiert sie als
- einen Zustand körperlichen, emotionalen, geistigen und sozialen Wohlbefindens in Bezug auf Sexualität
- die Möglichkeit, sichere und erfüllende sexuelle Erfahrungen zu machen, frei von Zwang, Diskriminierung und Gewalt
- die Fähigkeit, informierte Entscheidungen über die eigene Fortpflanzung zu treffen
Kurz gesagt: Sexuelle Gesundheit ist ein fundamentales Menschenrecht, das jedem zusteht, unabhängig von Alter, Geschlecht oder Herkunft.
Gefahren und Krankheiten
Weltweit sind viele Menschen von Problemen im Bereich der sexuellen Gesundheit betroffen. Zu den häufigsten Gefahren zählen:
- Sexuell übertragbare Infektionen (STIs): HIV/AIDS, Syphilis, Gonorrhö und Chlamydien sind nur einige Beispiele. Diese Krankheiten können schwerwiegende gesundheitliche Folgen haben und sind oft mit Stigmatisierung verbunden.
- Ungewollte Schwangerschaften: Besonders bei Jugendlichen können diese zu Schulabbrüchen, gesundheitlichen Risiken und eingeschränkten Lebensperspektiven führen.
- Gebärmutterhalskrebs: Oft durch HPV-Viren verursacht, ist er in vielen Ländern mit niedrigen und mittleren Einkommen eine der häufigsten Krebsarten bei Frauen.
- Unfruchtbarkeit: Kann als Folge unbehandelter STIs auftreten und hat oft schwerwiegende soziale und psychologische Auswirkungen.
- Sexuelle Gewalt und Ausbeutung: Ein globales Problem, das schwere körperliche und seelische Traumata hinterlässt.
Subsahara-Afrika: Eine Region im Fokus
In Subsahara-Afrika ist die Situation besonders kritisch. Einige Zahlen verdeutlichen die Dringlichkeit:
- Etwa 67% aller Menschen weltweit, die mit HIV leben, befinden sich in dieser Region
- Frauen in Subsahara-Afrika sind einem 130 mal höherem Risiko ausgesetzt, an Komplikationen während der Schwangerschaft oder Geburt zu sterben, als Frauen in Europa oder Nordamerika.
- 650 Millionen Mädchen weltweit haben vor ihrem 18. Geburtstag bereits geheiratet
- 13 Mio. Teenager bringen jedes Jahr ein Kind zur Welt
- Nur etwa 28% der Frauen im reproduktiven Alter nutzen moderne Verhütungsmethoden
- Die Müttersterblichkeit ist hier zehnmal höher als in Europa und Nordamerika entwickelten Regionen
Diese Zahlen unterstreichen den dringenden Handlungsbedarf in der Region.
Was muss getan werden?
Um die sexuelle Gesundheit weltweit und insbesondere in Subsahara-Afrika zu verbessern, sind umfassende Maßnahmen erforderlich:
Prävention und Aufklärung
- Implementierung umfassender Sexualaufklärung in Schulen und Gemeinden
- Förderung des Zugangs zu verschiedenen, modernen Verhütungsmethoden, Beratung und Informationen über deren korrekte Anwendung
- Durchführung von Kampagnen zur Sensibilisierung sexueller Gesundheit, Reduzierung von Stigmatisierung und Prävention von STIs Stärkung der Rechte von Frauen und Mädchen, um selbstbestimmte Entscheidungen über ihre sexuelle Gesundheit zu treffen
Verbesserung der Gesundheitsversorgung
- Ausbau von Verbesserung des Zugangs zu Gesundheitseinrichtungen mit Fokus auf sexuelle und reproduktive Gesundheit, insbesondere in ländlichen Gebieten
- Schulung von Gesundheitspersonal in den Bereichen STI-Behandlung, Familienplanung und jugendfreundliche Dienste
- Integration von HIV-Prävention, -Testung und -Behandlung in die allgemeine Gesundheitsversorgung
- Bereitstellung von Schwangerschaftsvorsorge und sicheren Geburtsmöglichkeiten
Forschung und Entwicklung
- Investitionen in die Forschung und Entwicklung von Diagnose-, Behandlungs- und Präventionsmethoden, wie Mikrobizide oder Impfstoffe gegen HIV
- Durchführung von Studien zur Wirksamkeit verschiedener Aufklärungsprogramme und Gesundheitsinterventionen
- Erforschung kulturell angepasster Ansätze zur Förderung der sexuellen Gesundheit in verschiedenen Kontexten
- Entwicklung innovativer Technologien zur Verbesserung der Gesundheitsversorgung in abgelegenen Gebieten
Die Verbesserung der sexuellen Gesundheit ist eine globale Herausforderung, die konzertierte Anstrengungen von Regierungen, NGOs, internationalen Organisationen und lokalen Gemeinschaften erfordert, sich aber am Ende positiv auf die globale Gesundheit auswirkt. Dafür setzen wir uns ein.
Jeder kann einen Beitrag leisten: durch Aufklärung, Engagement oder Unterstützung von Organisationen wie der DSW. Gemeinsam können wir eine Welt schaffen, in der sexuelle Gesundheit nicht nur ein Ideal, sondern Realität für alle ist.
Unterstützen Sie unsere Arbeit
Tragen Sie dazu bei, dass Menschen auf der gesamten Welt ihr Menschenrecht auf sexuelle Gesundheit wahrnehmen können und leisten Sie dadurch einen Beitrag für eine nachhaltige Weltbevölkerungsentwicklung.
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