Gemeinsam mit dem Vorstand des Verbandes Entwicklungspolitik und Humanitäre Hilfe deutscher Nichtregierungsorganisationen e.V. (VENRO) nahm Angela Bähr im Februar diesen Jahres an einem Treffen mit der Bundeskanzlerin teil. Erst im Dezember 2019 war Angela Bähr, stellvertretende Geschäftsführerin und Direktorin der Programme der Deutschen Stiftung Weltbevölkerung (DSW), erneut in den VENRO-Vorstand gewählt worden. Insgesamt 140 private und kirchliche Organisationen gehören dem Verband an, darunter auch die DSW. Eine wesentliche Aufgabe des VENRO-Vorstandes ist es, die Interessen der Mitgliedsorganisationen gegenüber der Politik zu vertreten. Dafür trifft sich der Vorstand auch regelmäßig mit der deutschen Bundesregierung. Bei dem Treffen mit Angela Merkel standen wichtige Kernthemen der deutschen Entwicklungszusammenarbeit im Vordergrund.
Ein Ziel von VENRO: Frauen und Mädchen auf der ganzen Welt unterstützen
Ein Ziel des jährlichen Gesprächs ist es vor allem, sich über mögliche Lösungen für aktuelle Probleme der Entwicklungszusammenarbeit auszutauschen. Angela Bähr sprach sich in diesem Zusammenhang für ein verstärktes Bewusstsein für die Benachteiligung von Frauen und Mädchen in vielen Staaten der Welt aus. Konkret machte sie darauf aufmerksam, dass Frauen, Mädchen und demografische Entwicklungen nicht aus dem Fokus geraten dürften – insbesondere in Afrika. Frau Merkel stimmte zu, dass diese Kernthemen auch im neuen Gender-Aktionsplan der bald anstehenden deutschen EU-Ratspräsidentschaft berücksichtigt werden sollten. Laut Einschätzung der Bundeskanzlerin würden afrikanische Staatschefs den Themen Bildung von Frauen und Bevölkerungswachstum zunehmend Aufmerksamkeit schenken. Gleichzeitig zeigte das Gespräch zwischen Merkel und den Mitgliedern vom VENRO-Vorstand auch, dass Frauen und Mädchen in vielen Teilen der Welt in Bezug auf ihre Rechte nach wie vor keine Stimme haben und ihren Bedürfnissen kein Gehör verschaffen können. Hier müssten Potenziale weiter ausgebaut und die Ziele von Nichtregierungsorganisationen (NRO) wie zum Beispiel der DSW auch von Regierungen noch aktiver unterstützt werden.
Diplomatische Arbeit statt militärische Maßnahmen
Der VENRO-Vorstand verdeutlichte gegenüber Bundeskanzlerin Merkel auch die Hürden, welche die Arbeit von NROs erschweren. Gewalt, Ressourcenknappheit, Klimawandel und zerfallende Staaten bedrohen den afrikanischen Kontinent enorm. Um die Situation vor Ort zu verbessern, seien NROs darauf angewiesen, dass die Bundesregierung die Bedingungen vor Ort durch ein stetiges diplomatisches Bemühen mit verbessere. Statt militärisch vorzugehen, müsse hier vor allem durch die Einbeziehung lokaler Politiker und der Zivilgesellschaft Stabilität erzeugt werden.