„Von ich kann nicht zu ich kann!“ – mit diesen Worten eröffnete Dora Msuya, Mitglied der Mto Simba Frauengruppe, das neue Informationszentrum für Mädchen und Frauen im Monduli Distrikt, im Nordosten Tansanias. Das neu eröffnete Zentrum soll Mädchen und Frauen ermutigen, ihr Leben selbst in die Hand zu nehmen.
Monduli Distrikt im Nordosten TansaniasAn Informationen zu kommen und sich Wissen anzueignen – das kann doch nicht so schwer sein, denken sich die meisten hierzulande. Handy raus, Laptop an oder eben in die Stadt fahren, um sich die passende Infobroschüre zu besorgen. Doch wie soll sich eine Frau selbst informieren, wenn sie vielleicht Analphabetin ist, kein Handy oder Computer besitzt oder einfach zu weit abgelegen wohnt? Frauen, die in ländlichen Gebieten in Afrika leben, haben es meist schwer. Sie sind oft auf -mündliche Informationen angewiesen oder auf Massenmedien wie zum Beispiel das Radio. Recherchieren oder Nachhaken lässt sich dort nicht.
Und genau schafft das neue Informationszentrum ansetzen und Abhilfe. Frauen müssen die Möglichkeit haben, sich die für sie relevanten Informationen zuverlässig und zeitnah zu beschaffen. Nur dann finden sie den Mut selbst zu handeln.
Ausgestattet mit zahlreichen Info- und Trainingsmaterialien, unterstützt das Zentrum zwölf örtliche Mädchen und Frauengruppen. Außerdem verfügt es über Rechner mit Internetzugang und weitere wichtige Arbeitsinstrumente wie Drucker und Kopierer.
Das angeeignete Wissen ermöglicht es Mädchen und Frauen, eigene kleine unternehmerische Projekte in die Tat umsetzen. Dazu stehen ihnen in dem Zentrum zusätzlich drei Nähmaschinen zur Verfügung. Neben dem ökonomischen Aspekt hat das Informationszentrum noch einen weiteren Vorteil: Die Frauen haben hier einen Ort, an dem sie zusammenkommen können und offen über Themen wie Sexualität und Familienplanung sprechen können.
Das Informationszentrum ist Teil des Women and Girls Empowerment-Projektes (WOGE). Bei dem Projekt lernen Mädchen und Frauen, eigene Geschäftsideen zu entwickeln und sie dann in die Tat umzusetzen – nicht alleine, sondern als Gruppe. Gemeinsam werden die Kleingewerbe vorangetrieben, Netzwerke gebildet und Ressourcen mobilisiert.
Janet hat bereits von diesem Projekt profitieren können: „Jetzt können wir mit Stolz sagen, wir sind stark und unabhängig, wir können fortan uns selbst und unsere Familien versorgen, und somit natürlich auch unser Land stärken.“