Globale Gesundheit

Gesundheit ist ein Menschenrecht. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) definiert Gesundheit als einen „Zustand vollständigen körperlichen, geistigen und sozialen Wohlbefindens.“ Damit alle Menschen ein gesundes und selbstbestimmtes Leben führen können, braucht es hochwertige, zugängliche und bezahlbare Gesundheitssysteme – eine universelle Gesundheitsversorgung (Universal Health Coverage, UHC) für alle! Dazu zählt, dass keine Person aufgrund von Geschlecht, Hautfarbe, Religion, sexueller Orientierung, Alter, Klasse etc. diskriminiert oder schlechter behandelt werden darf.

Mit großer Sorge beobachten wir, dass Menschenrechte und zivilgesellschaftliche Gestaltungsspielräume weltweit zurückgedrängt werden. Unser Anliegen ist es, dass alle Menschen, insbesondere Mädchen und junge Frauen, Zugang zu hochwertigen Gesundheitsdienstleistungen haben und selbstbestimmte Entscheidungen treffen können, unabhängig davon, wer sie sind,  wo sie herkommen und wo sie leben.

Herausforderung einer
Gesundheitsversorgung für Alle

Etwa 4,5 Milliarden  Menschen weltweit, die meisten davon in Ländern mit geringem Einkommen, haben noch immer keinen oder nur einen unzureichenden Zugang zu lebensnotwendigen Gesundheitsdienstleistungen. Das zeigt ein Blick auf den UHC Effective Coverage Index, der auf einer Skala von 0 bis 100 bewertet, ob in einem Land grundlegende Gesundheitsdienstleistungen für alle abgedeckt sind.

Bewertung der Versorgung und Deckung für grundlegende Gesundheitsdienstleistungen nach dem UHC Effective Coverage Indes, 0 bis 100 Punkte, 2019 (Datengrundlage: IHME 2020)

Die Folgen von
fehlender Gesundheitsversorgung

Alle zwei Minuten stirbt eine Frau durch Komplikationen während der Schwangerschaft oder bei der Geburt.

Schwangerschafts-komplikationen sind bei Mädchen zwischen 15 und 19 Jahren eine der Haupttodesursachen.

80 Prozent der Malariatodesfälle sind Kinder unter 5 Jahren. Auch schwangere Frauen sind besonders gefährdet und eine Infektion kann für Mutter und Kind tödlich enden.

Etwa 2 Milliarden Menschen haben Schwierigkeiten, notwendige Gesundheitsausgaben zu zahlen – 344 Millionen Menschen rutschen dadurch in die extreme Armut ab und leiden unter existenzbedrohenden finanziellen Belastungen.

Mädchen und junge Frauen zwischen 15 und 24 Jahren in afrikanischen Ländern südlich der Sahara haben ein drei Mal höheres Risiko sich mit HIV anzustecken! (63 Prozent der HIV-Neuinfektionen in 2022).

Neben COVID-19 erschweren multiple Krisen wie Klimawandel, Konflikte, Verschuldung und wachsende Ungleichheiten die Fortschritte im Bereich der globalen Gesundheit. Offizielle Entwicklungsleistungen (Official Development Assistance (ODA) in Globale Gesundheit sind weiterhin essentiell, weil dadurch  

  • Gesundheitssysteme gestärkt und der Zugang zu Gesundheitsversorgung verbessert werden.
  • AIDS, Malaria, Tuberkulose und andere vernachlässigte Krankheiten behandelt und verhindert werden können.
  • auf Gesundheitskrisen wie Pandemien, Epidemien und humanitäre Notfälle schneller reagiert werden kann.
  • die globale Gesundheitsinfrastruktur verbessert wird.
  • die Forschung und Entwicklung für ungedeckten medizinischen Bedarf gefördert wird.

Für ein gesundes und selbstbestimmtes Leben bedarf es politischer und finanzieller Unterstützung. Doch weltweit werden ODA-Budgets gekürzt und wichtige Investitionen für Globale Gesundheit fehlen. Deutschland ist nach den USA weltweit der zweitgrößte Geber für Entwicklungsfinanzierung . Schaut man sich jedoch an, welchen Anteil globale Gesundheitsfinanzierung an Deutschlands gesamter ODA hat, schneidet die Bundesrepublik wesentlich schlechter ab und befindet sich unter den Geberländern lediglich auf dem 16. Platz. Nur ca. 13% der deutschen Entwicklungsausgaben sind laut dem Donortracker.org der Globalen Gesundheit gewidmet. Es gibt also noch viel Spielraum nach oben, um eine stärkere Priorisierung von Globaler Gesundheit in Deutschlands Entwicklungszusammenarbeit zu erreichen.

Quelle: Donortracker.org 

Entwicklungsfinanzierung

Dafür machen wir uns stark

Im politischen Dialog mit Entscheidungsträger*innen setzt sich die DSW dafür ein, dass Globale Gesundheit
gestärkt wird und ausreichend finanzielle Mittel bereitgestellt werden.

Advocacy

Wofür wir uns noch einsetzen

Globale Gesundheitsforschung

Sexuelle und reproduktive Gesundheit und Rechte (SRGR)
MdBs mit Gigantischem Kondom vor dem Bundestag zusammen mit unserem Youth Champion

Zusammenarbeit mit Parlamentarier*innen