Für Geschlechter-
gerechtigkeit

Ein wesentliches Ziel unserer Aufklärungsarbeit ist die körperliche Selbstbestimmung. Insbesondere Mädchen und junge Frauen entscheiden oftmals nicht eigenständig, ob, wann und mit wem sie wie viele Kinder bekommen. Der Weg zu mehr Geschlechtergerechtigkeit führt über die sexuelle und reproduktive Selbstbestimmung. Daher ist der Zugang zu sexueller Aufklärung, der unvoreingenommene und altersgerechte Diskurs über Sexualität und Verhütung und eine grundsätzliche (Aus-)bildung so wichtig für junge Menschen, unabhängig von ihrem Geschlecht.

Jede Form von geschlechtsspezifischer Gewalt – etwa weibliche Genitalverstümmelung – ist eine eklatante Menschenrechtsverletzung und verhindert darüber hinaus jede respektvolle Beziehung auf Augenhöhe. Hier müssen junge Männer in die Aufklärungsarbeit einbezogen werden, um ihnen das Gefühl zu nehmen, dass sie Macht verlieren, sondern stattdessen soziale und emotionale Teilhabe gewinnen. Das gesellschaftliche und politische Mitspracherecht von Mädchen und Frauen ist ein entscheidender Schlüssel für eine zukunftsfähige Bevölkerungsentwicklung.

Die Ausgangslage

25 Prozent der Frauen weltweit leiden unter Fremdbestimmung und Gewalt

Die strukturelle Benachteiligung von Mädchen und Frauen in vielen Formen trägt dazu bei, dass diese oftmals früher und mehr Kinder bekommen als sie möchten. Oft geht dies mit sexualisierter Gewalt und Fremdbestimmung einher: schädliche Praktiken wie weibliche Genitalverstümmelung, Frühverheiratung und Teenagerschwangerschaften führen zu Traumata und gesundheitlichen Spätfolgen.

Eins von fünf Mädchen wird vor dem 18. Lebensjahr verheiratet

Trotz gesetzlicher Bestimmungen werden in den ärmsten Ländern der Welt Mädchen oftmals aus ökonomischen Gründen sehr früh verheiratet und verlassen in der Folge die Schule. Das Recht auf Sekundarbildung und Sexualaufklärung, die sie befähigt, frei über den eigenen Körper, die Sexualität und die Kinderzahl zu entscheiden, wird somit zahlreichen jungen Frauen verwehrt. Sexualisierte Gewalt und Armut tragen zu Diskriminierung und gesellschaftlichem Ausschluss von jungen Frauen bei. Deshalb ist eine gendersensible Analyse der Lebensbedingungen und ein gesellschaftliches Umdenken unerlässlich.

132 Millionen Mädchen gehen nicht zur Schule

In den vergangenen Jahrzehnten hat sich die Primar-Bildung von Mädchen zwar verbessert, doch in jeder krisenhaften Situation wird dieses Recht wieder in Frage gestellt. Zu wenige junge Frauen haben Zugang zur Sekundarbildung und später zu einem Hochschulstudium. Gründe sind oftmals Armut und frühe Mutterschaft. Laut dem UNESCO-Weltbildungsbericht von 2020 sind etwa 132 Millionen Mädchen im schulpflichtigen Alter immer noch nicht in der Schule.

257 Millionen* Frauen weltweit haben einen ungedeckten Bedarf an modernen Verhütungsmitteln

Viele Frauen haben die Entscheidung, wann, ob, mit wem und wie viele Kinder sie bekommen möchten, nicht selbst in der Hand. Obwohl sie nicht schwanger werden wollen, können sie nicht mit modernen Mitteln verhüten. Laut einer Studie des Guttmacher-Instituts aus dem Jahr 2018 haben in Subsahara-Afrika 24 Prozent der Frauen im gebärfähigen Alter einen ungedeckten Bedarf an modernen Verhütungsmitteln. In Westafrika sind es sogar 36 Prozent.

16 Prozent weniger Verdienst für Frauen gegenüber Männern bei gleichwertiger Arbeit und Aufgabe.

Der sogenannte Gender Pay Gap bezieht sich auf den Unterschied im durchschnittlichen Einkommen von Männern und Frauen für gleichwertige Arbeit. Laut dem Weltwirtschaftsforum (World Economic Forum) verdienen Frauen weltweit im Durchschnitt etwa 16 Prozent weniger als Männer. Gründe hierfür liegen zum Beispiel in verstärkter Teilzeitarbeit und intransparenten Gehaltsstrukturen.

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Jede Frau hat das Recht auf körperliche Selbstbestimmung und freiwillige Verhütung und Familienplanung, auf Ausbildung und Erwerbstätigkeit und auf eine eigenständige Lebensgestaltung.

Unsere Ansätze

Gleichberechtigung ist ein Menschenrecht. Eine gerechte Gesellschaft, in der alle Menschen unabhängig von Geschlecht, Geschlechtsidentität oder sexueller Orientierung gleiche Rechte und Chancen haben, ist essenziell für eine nachhaltige Entwicklung und eine friedliche Welt.
In vielen Regionen Subsahara-Afrikas sind diese Rechte aufgrund traditioneller und patriarchischer Strukturen insbesondere für Mädchen und Frauen stark eingeschränkt. Mädchen und Frauen zu stärken und zu fördern, damit sie ihre Familien und ihr Leben selbstbestimmt gestalten können, ist der Schlüssel für eine zukunftsfähige Gesellschafts- und Bevölkerungsentwicklung.

Körperliche Selbstbestimmung

In unseren Projekten versuchen wir, so früh wie möglich altersgerechte Sexualaufklärung anzubieten, wobei auch Lehrer*innen und Eltern einbezogen werden. Wir vermitteln Zugang zu adäquaten Verhütungsmitteln und jugendgerechten Gesundheitsdiensten.

Gesellschaftliches Umdenken

Wir engagieren uns im Kampf gegen schädliche Praktiken wie weibliche Genitalverstümmelung und Frühverheiratung. In diese Arbeit beziehen wir religiöse und politische Führer*innen mit ein und versuchen, alternative Rituale aufzuzeigen. In den von der DSW geförderten Jugendklubs wird vermittelt, wie junge Männer und junge Frauen gleichberechtigt miteinander leben und arbeiten können.

Adäquate Ausbildung

Wir machen uns dafür stark, dass Mädchen ebenso wie Jungs das Recht auf eine komplette Schul- und weiterführende Ausbildung und damit die Chance auf eine faire Erwerbstätigkeit haben. Dazu gehört auch die Versorgung mit Menstruationsartikeln, damit die Mädchen keinen Unterricht verpassen sowie die Verhinderung von Teenagerschwangerschaften, die meist einen Abbruch der Schule zur Folge haben. In von uns geförderten Jugendzentren bieten wir zudem handwerkliche und unternehmerische Kurz-Ausbildungen an.

Politische Mitsprache

Wir schulen die Jugendlichen, insbesondere junge Frauen, ihre Interessen in politischen und gesellschaftlich relevanten Institutionen zu vertreten, und beziehen sie auch direkt in unsere politische Arbeit vor Ort, aber auch in Berlin und Brüssel, ein.

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Dafür setzen wir uns ein

Jugendliche stärken

Heute leben mehr Jugendliche als je zuvor, besonders in Afrika südlich der Sahara. Ihre Förderung in Bildung, Gesundheit und Geschlechtergleichheit birgt enormes Entwicklungspotenzial.

Selbstbestimmte Verhütung und Familienplanung

Wenn Frauen ihr Recht auf selbstbestimmte Familienplanung nutzen könnten, ginge die Zahl unbeabsichtigter Schwangerschaften um 70 Prozent zurück.

Globale Gesundheit

Das Recht auf Gesundheit ist ein universelles Menschenrecht und ein Schlüssel für zukunftsfähige und resiliente Gesellschaften.

Gegen weibliche Genitalverstümmelung

Sexualisierte Gewalt gegen Mädchen ist eine Menschenrechtsverletzung. So ist auch die weibliche Genitalverstümmelung eine grausame Praxis, die die Gesundheit und Würde von Mädchen und Frauen verletzt.

Interesse geweckt?

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