Globale Gesundheitsforschung

Gesundheit ist ein Menschenrecht. Dennoch haben Milliarden von Menschen weltweit nach wie vor keinen Zugang zu den Gesundheitsdiensten, die sie für ein gesundes und erfülltes Leben benötigen. In Afrika fordern armutsbedingte und vernachlässigte Krankheiten (engl. poverty-related and neglected diseases, PRNDs) wie HIV und AIDS, Tuberkulose (TB), Malaria und eine Reihe vernachlässigter Tropenkrankheiten (engl. Neglected Tropical Diseases, NTDs) einen besonders hohen Tribut. Frauen, Mädchen und Menschen in marginalisierten Situationen sind unverhältnismäßig stark betroffen. Dabei sind die vernachlässigten Krankheiten nicht nur eine gesundheitliche und sozioökonomische Belastung für jede*n Einzelne*n, sondern auch für ganze Gesellschaften. Jedoch stehen die Investitionen in Forschung, Entwicklung und Innovation (F&E) in diesem Bereich in keinem Verhältnis zum Ausmaß des Problems. In der Konsequenz fehlen medizinische Mittel zur Prävention, Diagnose und Behandlung dieser Krankheiten oder sie sind nur unzureichend und sogar unsicher.

Viele junge Menschen sind von PRNDs betroffen, wobei junge Frauen und Mädchen besonders gefährdet sind. Jede Woche infizieren sich in Sub-Sahara Afrika über 3000 heranwachsende Mädchen und junge Frauen im Alter von 15-24 Jahren mit HIV. PRNDs können Kinder und Jugendliche in einem teuflischen Armutskreislauf gefangen halten, ihr Wachstum und die kognitive Entwicklung beeinträchtigen und sie daran hindern, zur Schule zu gehen und ihr Potenzial auszuschöpfen.

Oftmals chronisch, können PRNDs zu lebenslangen Behinderungen und Missbildungen führen, was Stigmatisierung und soziale Ausgrenzung zur Folge hat. Trotz der Auswirkungen von PRNDs auf junge Menschen, werden diese nur selten als Zielgruppe für die Bekämpfung dieser Krankheiten genannt, das gilt auch für die Entwicklung neuer und verbesserter medizinischer Hilfsmittel. Schauen Sie sich unser Video (nur auf Englisch verfügbar) an, um mehr über mögliche Lösungsansätze zu erfahren.

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Was sind PRNDs? 

PRNDs – armutsbedingte und vernachlässigte Krankheiten – bezeichnet eine Gruppe von Krankheiten, für die im Verhältnis zu ihrer Belastung unverhältnismäßig wenig Finanzierung für Forschung und Entwicklung (F&E) aufgebracht wird. 

Zu dieser Gruppe gehören:

  • Parasitäre Krankheiten wie der Hakenwurm, Malaria und Chagas
  • Viren wie HIV, Dengue und Chikungunya
  • Bakterielle Infektionen wie Tuberkulose und Lepra
  • Krankheiten, die durch Toxine verursacht werden, wie Vergiftungen durch Schlangenbisse
  • Pilzinfektionen wie Chromoblastomykose und Myzetom

Weitere Informationen in unserem Positionspapier:

Beispiele für die Folgen der Vernachlässigung

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Eine Einführung in das Thema

Dieses Video gibt einen Einblick in einige der Veränderungen, die notwendig sind, um Forschung und Innovation geschlechtergerechter zu gestalten.

Was wir tun

Unsere Advocacy-
Arbeit zur globalen
Gesundheitsforschung


Die DSW setzt sich für eine stärkere Unterstützung von Forschung, Entwicklung und Innovation in vernachlässigten Bereichen der globalen Gesundheit ein. Unser Fokus liegt auf mehr Investitionen in langfristige, gerechte und strategische Kooperationen zwischen Europa und Afrika. Wir behalten den gesamten Produktentwicklungsprozess für PRNDs im Blick: vom Aufbau öffentlicher Gesundheitseinrichtungen und klinischer Studienkapazitäten, bis hin zu Stärkung der Herstellungs- und Regulationskapazitäten für medizinische Gegenmaßnahmen in Ländern mit niedrigem und mittlerem Einkommen. Die DSW setzt sich mit einem ganzheitlichen Ansatz für dauerhafte Lösungen ein, um die Lücken in der globalen Gesundheitsforschung und -innovation zu schließen.

Geschlechtergleichheit im globalen Gesundheitswesen
Wir arbeiten seit langem daran, das Bewusstsein dafür zu schärfen, wie unterschiedlich sich PRNDs auf Frauen und Mädchen auswirken. Unsere Studie „PRNDs aus einer geschlechtsspezifischen Perspektive“ bietet wichtige Empfehlungen für gerechtere, geschlechterinklusive Forschung und Innovation. Unsere Advocacy Arbeit umfasst auch andere Gesundheitsbereiche, welche Frauen und Mädchen auf andere, ausschließliche oder unverhältnismäßige Weise betreffen. Im Einklang mit unserer Arbeit zur Förderung der sexuellen und reproduktiven Gesundheit und Rechte bemühen wir uns, mehr Unterstützung für Forschung und Innovation für neue und verbesserte Verhütungstechnologien zu mobilisieren. Der ungedeckte Bedarf an sicherer und zuverlässiger Verhütung stellt nach wie vor eine große Herausforderung dar. Wir arbeiten mit unseren Partner*innen und politischen Entscheidungsträger*innen zusammen, um unsere Expertise in geschlechtersensibler Forschung und Innovation in die aktuell zunehmenden Diskussionen über Frauengesundheit einzubringen.

Unser Büro
in Berlin

Unser Büro
in Brüssel

Relevante Publikationen

Making a case for a priority review voucher programme in the EU

Incentivising product development for neglected infectious diseases

How fighting diseases of poverty

Strengthening health systems is the best way to safeguard against health crises.

EU-Africa cooperation on epidemic preparedness and health security

Success stories and lessons learned from covid-19

Produktentwick-
lungspartnerschaften als Lösung

Forschung und Entwicklung zu armutsassoziierten und vernachlässigten Krankheiten im Kontext der Covid-19-Pandemie

Young people and poverty-related and neglected diseases

Yves Lafort. Young people and poverty-related and neglected diseases. Brussels, November 2017.

CEPI

A global R&I partnership for epidemic preparedness and response

Going further together

The case for European Union partnership with Africa on regulatory harmonization

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