PROJEKTE DER DEUTSCHEN STIFTUNG WELTBEVÖLKERUNG (DSW)
Die Deutsche Stiftung Weltbevölkerung (DSW) ist DIE deutsche Organisation, die sich im Bereich der Entwicklungszusammenarbeit für das Recht auf Familienplanung einsetzt. Insbesondere unterstützen wir junge Menschen in Ostafrika dabei, selbstbestimmte Entscheidungen über ihre Sexualität und Verhütung zu treffen. Auf politischer Ebene und im Rahmen unserer Projekte tragen wir so zu einer nachhaltigen Bevölkerungsentwicklung bei. Anhand einer Auswahl an Projekten geben wir Ihnen hier einen Einblick in unsere Projektarbeit in den ostafrikanischen Ländern Äthiopien, Kenia, Tansania und Uganda. Diese Seite wird laufend aktualisiert.
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Projektübersicht

Altersgerechte Familienplanung und „mobile Krankenschwestern“

Verbesserung der Lebensperspektiven für junge Menschen in Äthiopien

Gesundheit und Ausbildung für Jugendliche

Mehr Gesundheit für Jugendliche

Perspektiven für Jugendliche – TeamUp in Uganda

Eine Stimme für Jugendliche in Uganda

Stärkung von jungen Frauen mit HIV

Mobile Aufklärung in Uganda – Youth Truck

Meine Gesundheit – Meine Schule

Mehr Gesundheit am Arbeitsplatz

Aufklärung in informellen Siedlungen
Unsere Projekte

Altersgerechte Familienplanung und „mobile Krankenschwestern“
Äthiopien
In Äthiopien hat jede*r dritte Jugendliche zwischen 15 und 19 Jahren hat einen ungedeckten Bedarf an Verhütungsmitteln. Oft liegt das daran, dass Beratungen für Familienplanung meist nicht auf Jugendliche zugeschnitten sind. Jugendliche, die nach Verhütung fragen, werden oft beschämt. Insbesondere auf dem Land wissen viele Jugendliche nicht, an wen sie sich mit ihren Fragen vertraulich wenden können. Das Projekt „Altersgerechte Familienplanung in Jugendförderzentren und mobile Krankenschwestern” leistet hier Abhilfe.
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In insgesamt fünf Jugendförderzentren der DSW werden sogenannte „jugendfreundliche Kliniken“ eingerichtet. Der Schwerpunkt: Beratung und Zugang zu Verhütungsmitteln. Das umfasst nicht nur die Beratung. Ausgebildete Krankenschwestern verabreichen hier Langzeitverhütung wie Hormonimplantate und -spritzen auf Wunsch direkt. Auch wenn sich viele Verhütungsmittel vor allem für Frauen eignen, richten sich die Angebote genauso an junge Männer, denn auch das Testen auf HIV und andere sexuell übertragbare Krankheiten sind in den Kliniken möglich. Diskretion und viel Privatsphäre geben den Jugendlichen Sicherheit und nehmen ihnen Scham und Angst. Ergänzt werden die Kliniken durch mobile Krankenschwestern, die in ländlichen Gebieten rund um die Klinken unterwegs sind. So werden auch jene Jugendlichen erreicht, für die der Weg in die Klinik zu weit ist.
Schlüsselaktivitäten
- Jugendgerechte Ausstattung von Klinikräumen in Jugendförderzentren
- Schulung von Krankenschwestern (mobil und nicht-mobil) und Jugendberater*innen in jugendgerechten Dienstleistungen der sexuellen und reproduktiven Gesundheit
- Schulung von Krankenschwestern (mobil und nicht-mobil) in Methoden der modernen Familienplanung wie z.B. die Antibabypille, Dreimonatsspritzen, Spirale und Notfallverhütung.
- Gesundheitsangebote für Jugendliche und mobile sexuelle und reproduktive Gesundheitsdienste für junge Frauen in den Gemeinden rund um die Kliniken

Verbesserung der Lebensperspektiven für junge Menschen in Äthiopien
Äthiopien
Das Ziel des Projekts ist, die Lebenssituation von jungen Menschen in Äthiopien, vor allem in ländlichen, aber auch in städtischen Gebieten, zu verbessern. Dafür werden attraktive Perspektiven für die schnell wachsende, junge Bevölkerung geschaffen und über 70.000 junge Menschen im Alter von 15 bis 29 Jahren in den Regionen Amhara und Oromia unterstützt.
Drei thematische Komponenten werden im Projekt miteinander kombiniert: 1. Sexuelle und Reproduktive Gesundheit und Rechte (SRGR), inklusive Zugang zu Verhütung und Familienplanung, 2. Landwirtschaft (mit dem Fokus auf Kaffee und Beschäftigung in der Landwirtschaft) sowie 3. Logistik und Bildung. Bei dem Projekt handelt es sich um das Pilotprojekt der Stiftungsallianz für Afrika (SAfA).
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Etwa 28 Prozent der äthiopischen Bevölkerung ist zwischen 15 und 29 Jahre alt. Die meisten Jugendlichen leben in ländlichen Gebieten, haben einen schlechten Zugang zu Bildungsangeboten und unterstützen ihre Familien allenfalls über Care-Arbeit oder verdienen sich ab und zu durch kleine Jobs ein wenig dazu. Wirtschaftlich attraktive Möglichkeiten und der Zugang zu beruflicher Bildung fehlen. Hinzu kommt, dass soziale Dienstleistungen, die Jugendliche benötigen, wie Dienste im Bereich der sexuellen und reproduktiven Gesundheit und Rechte, rar und nicht auf die Bedürfnisse junger Menschen zugeschnitten sind. Für junge Frauen ist die Situation noch schwieriger, da sie aufgrund der vorherrschenden Geschlechterungleichheiten weniger Möglichkeiten auf ein selbstbestimmtes Leben haben und öfter sexualisierte und geschlechtsspezifische Gewalt erleben. Hinzu kommt, dass junge Menschen selten über Ressourcen – wie Land oder Kapital – verfügen, um sich eine Zukunft aufzubauen. Verschiedene (Aus- und Weiter-) Bildungsangebote der Projektpartner gehen auf diese Herausforderung ein und ermöglichen den Jugendlichen eine berufliche Perspektive. Die Angebote der einzelnen Organisationen schaffen somit einzigartige Synergieeffekte und verbessern die Lebensperspektiven von jungen Menschen ganzheitlich.
Schlüsselaktivitäten der DSW
- Vermittlung von Wissen über sexuelle und reproduktive Gesundheit an über 70.000 Jugendliche
- Unterstützung von 50 Gesundheitszentren und Gesundheitsstationen bei der Einführung jugendfreundlicher Dienstleistungen im Bereich SRGR
- Schulung von 60 Gesundheitsdienstleister*innen in umfassender Familienplanung
- Aktivitäten zur Sensibilisierung des Umfelds der Jugendlichen u.a. durch mobile Kliniken mit Beratungsangeboten zu moderner Verhütung und Familienplanung
- Ausbildung von 600 weiblichen Change Agents und Community Promotern, die in den Gemeinden und Haushalten Aufklärungsarbeit zur Familienplanung leisten
- Bewusstseinsbildung zur sexuellen und reproduktiven Gesundheit in 24 Schulen und Universitäten
- Ausbildung von 20 Youth Champions, die auf lokaler, regionaler und nationaler Ebene politische Entscheidungsprozesse begleiten
- Durchführung von Trainings im Bereich Berufsausbildung und innovativer Unternehmensführung mit 120 Mitgliedern der Jugendklubs
- Aufbau von mehr als 300 Gesundheitsdienstleistern für eine jugendliche Zielgruppe mit Angeboten zu Verhütung, sexuell übertragbaren Krankheiten und Screening auf Gebärmutterhalskrebs sowie Screening und Diagnose von Scheidenfisteln
Schlüsselaktivitäten der Partner
- Verbesserung der wirtschaftlichen Situation junger Menschen durch Beschäftigung in landwirtschaftlichen Wertschöpfungsketten (HRNS Äthiopien)
- Qualifizierung junger Menschen und weiteren Akteuren aus verschiedenen Wertschöpfungsketten durch marktorientierte Hochschulbildung, Berufsausbildung und Beratung in den Bereichen zu Logistik, Transport und Lieferkettenmanagement (EMF)

Gesundheit und Ausbildung für Jugendliche
Kenia
Jede fünfte Schwangerschaft in Kenia entfällt auf Mädchen im Jugendalter. Viele dieser Teenagerschwangerschaften sind unbeabsichtigt. Sie entstehen, weil den Jugendlichen der Zugang zu Wissen über Sexualität erschwert wird. Gleiches gilt für eine gute Gesundheitsversorgung und Verhütungsmittel. Das Projekt wird von der KfW finanziert und von der kenianischen Regierung durchgeführt. Als Kooperationspartnerin übernehmen wir die Aufgabe, Jugendliche zwischen 15 und 24 Jahren an Gesundheitsdienste und Ausbildungsmöglichkeiten heranzuführen.
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Eltern und Lehrkräfte versorgen Jugendliche häufig nicht mit den nötigen Informationen, um frühe Schwangerschaften zu vermeiden. Und auch in der Gesundheitsversorgung gehen junge Menschen oft leer aus. In Kenia und vielen anderen afrikanischen Ländern basiert das Gesundheitssystem auf Gesundheitszentren, die unterschiedliche medizinische Disziplinen unter einem Dach vereinen. Wer ein medizinisches Anliegen jeglicher Art hat, geht dort hin – auch für die Beratung und Versorgung mit Verhütungsmitteln. Nur etwa jedes achte dieser Gesundheitszentren bietet diese Dienstleistung speziell für Jugendliche an. Diese Lücke, die so oft dazu führt, dass Jugendliche früh Eltern werden und ihre Zukunftsplanung überwerfen müssen, wird durch das Programm geschlossen.
In den drei Distrikten Nairobi, Mombasa und Kisumu arbeiten wir gemeinsam mit dem kenianischen Gesundheitsministerium und dem Ministerium für Information, Kommunikation, Innovation und Jugend daran, dass das Gesundheitssystem besser zu den Bedürfnissen junger Menschen passt. Teil des Projekts ist außerdem die Website Life Yangu. Diese ermöglicht den Jugendlichen Zugriff auf altersgerechte Aufklärung, Infos zu Verhütungsmitteln sowie Kontaktdaten und Wegbeschreibungen zu jugendfreundlichen Gesundheitszentren. In Ausbildungskursen erlernen sie zudem wichtige Fähigkeiten für ihr Berufsleben. Denn gesunde junge Menschen, die über ihre Familienplanung selbst entscheiden können, bieten ein enormes Entwicklungspotenzial für ihre Länder.
Schlüsselaktivitäten
- Entwicklung eines integrierten, jugendfreundlichen Angebots in acht Jugendförderzentren in Nairobi, Mombasa und Kisumu
- Förderung von acht Jugendförderzentren in drei Distrikten
- Aus- und Fortbildung von 150 Jugendberater*innen zu sexueller und reproduktiver Gesundheit und Rechten (SRGR) und sozio-ökonomischen Fähigkeiten, die ihr Wissen an bis zu 60.000 Jugendliche weitergeben.
- Förderung von 75 Spar- und Kreditgenossenschaften für Jugendliche
- Vermittlung von 4.500 Jugendlichen an Kleinstunternehmen
- Training von Gesundheitsdienstleistenden zur Beratung und Behandlung von Jugendlichen

Mehr Gesundheit für Jugendliche
Äthiopien, Kenia, Sambia, Tansania
Youth for Health (Y4H) ist ein von der EU finanziertes Programm, mit dem Ziel, Jugendlichen durch sexuelle Aufklärung und den Zugang zu altersgerechten Gesundheitsdiensten eine selbstbestimmte Familien- und Lebensplanung zu ermöglichen. Das auf drei Jahre angelegte Programm möchte vor allem marginalisierte Mädchen, ausdrücklich auch Mädchen mit Behinderung, in den ärmsten und entlegensten ländlichen Regionen von Äthiopien, Ghana, Kenia, Sierra Leone, Tansania und Sambia erreichen. Aufklärung, auch im politischen und gesellschaftlichen Bereich, sowie finanzielle Investitionen sollen helfen, den Mädchen und Frauen die Umsetzung ihrer sexuellen und reproduktiven Rechte zu sichern.
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Die DSW führt das Projekt in einem Konsortium unter der Leitung von MSI Reproductive Choices zusammen mit sechs weiteren nationalen Partnern durch: Centre for the Study of Adolescence (CSA) Kenia, Health Alert Sierra Leone (HASiL), Youth Advocates Ghana (YAG), Sikika, Restless Development Sambia und Youth Network for Sustainable Development (YNSD) Äthiopien. Jeder dieser Partner bringt seine eigene Expertise in die Arbeit für und mit jungen Menschen ein, sei es im Bereich der jugendgerechten Gesundheitsdienste, der Ausbildung junger Menschen um ihnen die Mitsprache in Gesellschaft und Politik zu ermöglichen, der Förderung insbesondere weiblicher Führungskräfte und nicht zuletzt der Medien- und Kommunikationsarbeit.
Die Aufgabe der DSW bei Y4H liegt vor allem in der Förderung der jungen Menschen, damit sie sich politisch auf nationaler wie regionaler Ebene für Ihr Recht auf selbstbestimmte Familien- und Lebensplanung und altersgerechte Gesundheitsdienste inklusive des Zugangs zu Verhütungsmitteln einsetzen können. Dafür werden sogenannte Jugendaktivist*innen ausgebildet, die beispielsweise lernen, ein Haushaltsbudget für Gesundheit zu lesen, um ihren Forderungen bei Gemeinden und Regierungen entsprechend Nachdruck verleihen zu können.
Darüber hinaus gibt die DSW ihre Erfahrungen im Bereich der politischen Arbeit mit Jugendlichen an eine Partnerorganisation in Sambia weiter.
Schlüsselaktivitäten
- Analyse der Haushaltsbudgets von Äthiopien, Kenia, Tansania und Sambia in Bezug auf Ausgaben für jugendgerechte SRGR und freiwillige Familienplanung.
- Erhebung von Daten über die Verfügbarkeit von jugendgerechten SRGR-Diensten und modernen Verhütungsmitteln in den Gemeinden.
- Teilnahme an Arbeitsgruppen zu jugendgerechter SRGR auf lokaler, regionaler und nationaler Ebene.
- Schulung von 30 Jugendaktivist*innen pro Land zu jugendgerechter SRGR, freiwilliger Familienplanung und geschlechtsbasierter Gewalt.
- Gestaltung von Kampagnen, um eine breite Unterstützung für jugendgerechte SRGR-Diensten in den Gemeinden zu erreichen.
- Teilnahme an Konsultationstreffen zwischen Organisationen der Zivilgesellschaft mit der Afrikanischen Union (AU) und der Ostafrikanischen Gemeinschaft (EAC) mit dem Ziel, der Forderung nach jugendgerechten SRGR Nachdruck zu verleihen

Perspektiven für Jugendliche – TeamUp in Uganda
Uganda
Die Hälfte der Bevölkerung Ugandas ist jünger als 15 Jahre. Rund 80 Prozent aller Jugendlichen des ostafrikanischen Staates sind arbeitslos, es fehlt an Zukunftsperspektiven. Das Programm unterstützt junge Menschen in Uganda dabei, ihre Lebenssituation zu verbessern, sich aus der Armut zu befreien und sich so Schritt für Schritt eine selbstbestimmte Zukunft aufzubauen.
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TeamUp Uganda ist ein Programm, bei dem die DSW Hand in Hand mit zwei weiteren deutschen Stiftungen Jugendlichen aus den Distrikten Mityana und Kasanda in Zentraluganda neue Lebensperspektiven aufzeigt. Jede beteiligte Organisation und ihr lokaler Partner bringen sich mit ihrer jeweiligen Kernkompetenz ein: Die Deutsche Stiftung Weltbevölkerung (DSW) mit Themen rund um sexuelle und reproduktive Gesundheit, die Siemens Stiftung mit Hygienemaßnahmen und der Instandhaltung von Wasserquellen sowie die Hanns R. Neumann Stiftung mit Ausbildungsmaßnahmen in den Bereichen Landwirtschaft und Betriebswirtschaft. TeamUp Uganda antwortet so mit einem ganzheitlichen Konzept auf die Bedürfnisse der Jugend. Das Ziel ist, Jugendliche mit einem regelmäßigen Einkommen, Zugang zu sauberem Trinkwasser und Zugang zu Familienplanung zu stärken. 290.000 junge Menschen zwischen 15 und 30 Jahren leben in Mityana und Kasanda und bekommen die Chance, ihre Lebensumstände langfristig zu verbessern.
Schlüsselaktivitäten
- Einrichtung und Stärkung von 90 Jugendklubs und 12 Jugendförderzentren
- Ausbildung und Unterstützung von 24 jugendlichen Aktivist*innen, die sich für sexuelle und reproduktive Gesundheit und Rechte (SRGR) einsetzen
- Schulung von insgesamt 240 Jugendlichen (Jugendberater*innen und Mitglieder aus Jugendförderzentren) in SRGR und Menstruationshygiene
- Aufbau eines Pilotansatzes zum Zugang zu modernen von Verhütungsmitteln (mobile Krankenschwestern) für Jugendliche
Weitere Informationen zu den TeamUp Aktivitäten finden Sie auf der TeamUp-Webseite.

Eine Stimme für Jugendliche in Uganda
Uganda
Uganda hat eine der jüngsten Bevölkerungen der Welt: 78 Prozent der Menschen sind jünger als 30 Jahre. Trotzdem wird Politik vor allem von und für Ältere gemacht. Themen wie Sexualaufklärung, Verhütung und Schutz vor sexuell übertragbaren Krankheiten sind ihnen oft nicht so wichtig. Der jungen Generation aber schon. Denn nur wenn Informationen dazu leicht zugänglich sind, können sie selbstbestimmt entscheiden, wann sie ihr erstes Kind bekommen und sicherstellen, dass sie die Schule beenden. Das Projekt trägt dazu bei, dass junge Menschen einen besseren Zugang zu Diensten der sexuellen und reproduktiven Gesundheit und Rechte bekommen und unterstützt sie dabei, sich politisch Gehör zu verschaffen.
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Das Projekt erreicht 36.000 junge Menschen im Alter zwischen 15 und 24 Jahren aus den sechs Distrikten Busia, Kampala, Kamuli, Mukono, Tororo und Wakiso. Viele von ihnen wünschen sich mehr Informationen zu Sexualität und Verhütung. In der Schule werden die Themen – wenn überhaupt – nur oberflächlich behandelt. Im Gesundheitszentrum fühlen sie sich oft nicht wohl, wenn sie unverheiratet sind und nach Verhütung fragen. Zum einen, weil sie dann oft stigmatisiert werden. Zum anderen, weil ihre Privatsphäre nicht ausreichend geschützt wird. Jugendklubs, die eigenständig von Jugendlichen organisiert werden, schaffen Abhilfe. Hier bekommen Jugendliche Informationen über sexuelle und reproduktive Gesundheit und Rechte und können unterschiedliche Trainings absolvieren. Die Jugendklubs einer Region sind in Jugendförderzentren organisiert. Diese wiederum helfen den Mitgliedern unterschiedlicher Klubs, sich miteinander zu vernetzen und politisch aktiv zu werden. Gebündelt wird die Struktur in einem nationalen Jugendsekretariat. Auf diese Weise lernen die jungen Menschen nicht nur, sich in unterschiedlichen Verwaltungsebenen für ihre Belange einzusetzen, sie bauen sich auch ein selbst verwaltetes und nachhaltiges Netzwerk auf, um gemeinsam für ihre Ziele einzutreten. Umgesetzt wird das Projekt von Action 4 Health Uganda, der ugandischen Partnerorganisation der DSW.
Schlüsselaktivitäten
- Aufbau eines nationalen Jugendnetzwerks
- Schulung von 20 Mitarbeitenden im Gesundheitswesen, um Dienste der sexuellen und reproduktiven Gesundheit jugendgerecht zu gestalten
- Ausbildung von 90 Trainer*innen, die wiederum 1.500 Jugendberater*innen in den Bereichen sexuelle und reproduktive Gesundheit und Rechte, Jugendklubmanagement und wirtschaftlicher Selbstständigkeit ausbilden
- Durchführung von 120 Dialogforen auf Gemeindeebene mit Führungspersönlichkeiten und Interessenvertreter*innen für Jugendpolitik.

Stärkung von jungen Frauen mit HIV
Kenia
Mehr als fünf Prozent der Mädchen und Frauen in Kenia leben mit HIV. Bei den Männern sind es nur 2,6 Prozent. Am häufigsten stecken sich Frauen im Jugendalter an, zum Beispiel weil sie nicht ausreichend aufgeklärt sind oder sich nicht trauen beim Sex auf ein Kondom zu bestehen. Nach einer Ansteckung werden sie häufig aus ihren Gemeinschaften ausgeschlossen. Bekommen sie dann noch ein Kind, werden sie mehrfach diskriminiert. Das Projekt stärkt diese jungen Frauen und hilft ihnen für sich und ihre Kinder eine Zukunft aufzubauen.
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Junge Mütter mit HIV begegnen oft besonderen Schwierigkeiten, wenn es darum geht, für sich und ihr Kind zu sorgen. Um dem entgegenzuwirken, organisiert die DSW in diesem Projekt Dialogveranstaltungen, die zum Stigma “Leben mit HIV” aufklären. Außerdem bekommen betroffene Mütter Zugang zu anti-retroviraler Therapie und anderen wichtigen Gesundheitsleistungen von Seiten des öffentlichen Gesundheitswesens und lernen Grundlagen einer gesunden Lebensführung, z.B. gesunde Ernährung. Nicht zuletzt werden sie auch darin unterstützt, sich in politische und gesellschaftliche Entscheidungsprozesse einzubringen.
Schlüsselaktivitäten
- Schulung der jugendlichen Mütter in persönlicher Selbstbestimmung und Lebenskompetenz, zu gesunder Ernährung und Lebensmittelsicherheit
- Stärkung des Zugangs zu Gesundheitseinrichtungen und Unterstützung von Überweisungssystemen
- Durchführung von Dialogveranstaltungen zu Vorurteilen gegenüber Müttern mit HIV und ihren Kindern. Die Dialoge werden von sogenannten “Kulturbotschafter*innen” und “Teen Change Agents” geleitet
- Unterstützung der Mütter bei der Teilnahme an politischen Entscheidungsprozessen auf Gemeinde-, Bezirks-, Kreis- und Landesebene

Mobile Aufklärung in Uganda – Youth Truck
Uganda
Besonders in ländlichen Regionen Ugandas ist das Wissen über sexuelle und reproduktive Gesundheit und Rechte (SRGR) unter jungen Menschen nur wenig verbreitet. Viele Mädchen werden früh schwanger und sexuell übertragbare Krankheiten breiten sich schnell aus. Unser Youth Truck bringt Gesundheitsdienstleistungen sowie Wissen über Sexualität und Verhütungsmittel in entlegene Regionen, um die zu erreichen, die dies am dringendsten benötigen: Jugendliche!
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Mit der oft schlechten Infrastruktur in ländlichen Regionen Ugandas geht vielerorts eine unzureichende medizinische Versorgung einher. Außerdem fehlt in der Bevölkerung, die zur Hälfte unter 15 Jahre alt ist, das Wissen zu Familienplanung und sexuellen und reproduktiven Rechten. Das Youth Truck Team setzt bei seinen Besuchen in den entlegenen Regionen auf unterhaltsames Lernen (Edutainment): Mit Spielen und Sport gelingt es den Mitarbeiter*innen das Wissen zu diesen wichtigen Themen bei den jungen Menschen zu platzieren. Dabei stößt das Team Diskussionen über sexualisierte Gewalt und Konfliktbewältigung an. Die Mitarbeiter*innen des Trucks vermitteln den Jugendlichen auch allgemeine Lebenskompetenzen und unterstützen das lokale Gesundheitsamt dabei, HIV-Tests, Impfungen und weitere Gesundheitsdienste durchzuführen. Die Wertgarantie AG hat die Anschaffung eines neuen Youth Trucks finanziell ermöglicht und unterstützt die Dienste seither mit einer jährlichen Spende.
Schlüsselaktivitäten
- Versorgung von abgelegenen Gemeinden mit Gesundheitsdiensten und Wissen über sexuelle und reproduktive Gesundheit und Rechte (SRGR)
- Unterstützung des lokalen Gesundheitssystems bei der ärztlichen Versorgung von abgelegenen Gemeinden

Meine Gesundheit – Meine Schule
Tansania
Die Rate der Teenagerschwangerschaften in Tansania ist eine der höchsten weltweit: 27 Prozent der Mädchen zwischen 15 und 19 Jahren sind schwanger oder haben bereits ihr erstes Kind. Zu oft bedeutet dies das Ende ihrer Schullaufbahn. Armut und finanzielle Abhängigkeit schlagen sich oft auf die nächsten Generationen nieder. Frühe Schwangerschaften bergen auch ein hohes gesundheitliches Risiko – viel öfter kommt es zu Komplikationen, die gefährlich für Mutter und Kind sind. Mit dem Projekt “Meine Gesundheit – Meine Schule“ durchbrechen wir diese Spirale.
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Jugendliche in Tansania haben viele Fragen rund um Sexualität, aber kaum geschützte Orte, wo sie Antworten erhalten. Die Tabuisierung von Sexualität, fehlende jugendfreundliche Aufklärungsangebote und ein Mangel an Verhütungsmitteln sind dort die Hauptgründe für Teenagerschwangerschaften. Viele Mädchen und junge Frauen erfahren zudem sexualisierte und geschlechtsbasierte Gewalt. Mit dem Projekt “Meine Gesundheit – meine Schule” werden in sieben Sekundarschulen in Tansanias Hauptstadt Dodoma Anlaufstellen für Jugendliche geschaffen. Dort bekommen sie Informationen über Sexualität und Verhütungsmittel. Außerdem sprechen sie über ihre Gewalterfahrungen und lernen ihre Rechte kennen.
Angelehnt an das Konzept der DSW-Jugendklubs werden Jugendliche dazu ausgebildet, sich gegenseitig auf Augenhöhe aufzuklären. Gemeinsam mit Vertrauenslehrkräften, Schulleiter*innen und Bildungsbeauftragten der Lokalpolitik stellt die DSW sicher, dass Schüler*innen die Angebote kennen und nutzen. Nicht zuletzt wird weiterhin dafür geworben, dass schwangere Mädchen und junge Mütter weiterhin in die Schule gehen können. Zwar hat Tansania jüngst das Schulverbot für schwangere Mädchen und junge Mütter aufgehoben, doch viele Mädchen stehen trotzdem vor unüberwindbaren Barrieren.
Schlüsselaktivitäten
- In 7 Sekundarschulen werden 56 Jugendklubs eingerichtet
- Ausbildung von Jugendberater*innen in den Bereichen sexuelle und reproduktive Gesundheit und Rechte (SRGR) sowie sexualisierte und geschlechtsbasierte Gewalt, die ihr Wissen an Gleichaltrige weitergeben
- Schulung von Vertrauenslehrkräften, Schulleiter*innen und kommunalen Bildungsbeauftragten

Mehr Gesundheit am Arbeitsplatz
Äthiopien
Viele junge Menschen in Äthiopien fangen schon früh an zu arbeiten. Die jüngsten Frauen auf den großen Blumenfarmen in Oromia (Äthiopien) sind 15 Jahre alt. Ein Alter, in dem der Zugang zu Informationen rund um sexuelle und reproduktive Gesundheit und Rechte sehr wichtig ist. Damit die Jugendlichen neben der Fabrikarbeit die Möglichkeit haben, sich zu diesen Themen auszutauschen, hat die DSW ein Informationsangebot direkt auf den Blumenfarmen geschaffen.
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Empfängnisverhütung, sexuell übertragbare Krankheiten aber auch geschlechtsbasierte und sexualisierte Gewalt sind unter anderem Themen, die junge Menschen beschäftigen. Auf den Blumenfarmen organisiert die DSW Gesprächsrunden, bei denen sich vor allem die jungen Frauen dazu austauschen. Auch bietet die DSW Schulungen für Jugendliche an, die sich politisch engagieren möchten.
Für die Weitervermittlung der Blumenarbeiter*innen, jedoch auch andere Jugendliche werden außerdem altersgerechte Beratungsstellen in den nahegelegenen, örtlichen Gesundheitszentren eingerichtet.
Schlüsselaktivitäten
- Organisation und Durchführung von Jugend Dialogen in den Blumenfarmen
- Durchführung von Trainings zu Geschlechterrollen und Lebenskompetenzen
- Durchführung von Workshops zu nationalen und regionalen rechtlichen Rahmenbedingungen, um sexuelle und reproduktive Gesundheit und Rechte am Arbeitsplatz sicherzustellen
- Erstellen und Verteilen von Newslettern, Postern und Broschüren und Einsatz von Social Media in den Fabriken
- Einrichtung von jugendgerechten Beratungsstellen in lokalen Gesundheitseinrichtungen
- Ausbildung von Jugendaktivist*innen
- Durchführung von halbjährlichen Podiumsdiskussionen zu Fragen von Geschlechterrollen und geschlechtsspezifischer Gewalt

Aufklärung in informellen Siedlungen
Kenia
Jugendliche dabei zu unterstützen, unbeabsichtigte Schwangerschaften zu vermeiden, ist das zentrale Ziel des Linda Binti Projektes in Nairobi unter der Leitung der German Doctors. Deren Klinik befindet sich in der Nähe der informellen Siedlungen Mathare und Korogocha. Hier werden gefährdete Jugendliche im Alter von zehn bis 24 Jahren gezielt von der DSW angesprochen, um sie über Sexualität aufzuklären und über geeignete Verhütungsmethoden zu informieren. Linda Binti ist Suaheli und bedeutet “Schütze die Tochter”.
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Als Kooperationspartnerin baut die DSW ein effektives Aufklärungsnetzwerk auf. Dafür werden Lehrkräfte, Schulleiter*innen und Eltern ausgebildet. Aber auch die Jugendlichen selbst lernen, ohne große Hemmschwellen und Tabus ihr Wissen an Gleichaltrige weiterzugeben. Jene, die schwanger sind, leitet die DSW direkt an die Mutter-Kind-Vorsorge der Klinik weiter, bietet aber anschließend auch Trainings zur Alltagsbewältigung an, um die Teenagermütter nicht alleine zu lassen.
Schlüsselaktivitäten der DSW
- Training von 120 Jugendberater*innen
- Durchführung von Peer Learning Sessions
- Durchführung von Trainings für 24 Lehrkräfte und Schulleiter*innen
- Gründung von Schulkomitees
- Trainings für 16 Mentoren-Eltern
- Erstellung und Verteilung von Informationsmaterialien
- Trainings für Teenagermütter