Jugendliche brauchen Chancen,
Zukunft zu gestalten
Heute lebt die größte Jugendgeneration aller Zeiten. Mehr als ein Viertel der Weltbevölkerung ist unter 15 Jahre alt. In Afrika südlich der Sahara ist es sogar fast die Hälfte. Die Jugendlichen bieten ein enormes Entwicklungspotential für ihre nationale Wohlfahrt – wenn sie eine gute Ausbildung erhalten, adäquate, bezahlbare Gesundheitsdienste für sie angeboten werden und sie unabhängig von Geschlecht, Wohlstand, Religion, Stammeszugehörigkeit oder sexueller Orientierung die gleichen Chancen haben.
Wir fördern Jugendliche dabei, ihre berufliche Ausbildung abzuschließen und sich gleichzeitig mit anderen Jugendlichen in Themen wie Gesundheit, Sexualaufklärung, Verhütung und Geschlechtergerechtigkeit auszutauschen. Durch die Kombination von Sexualaufklärung und Ausbildungsalternativen können sie ein lebensnotwendiges Einkommen erzielen, finanziell unabhängiger werden und selbst bestimmt ihr Leben planen.
Unsere Motivation
Jugendliche in Subsahara-Afrika stehen vor zahlreichen Barrieren, die sie daran hindern, ihr Leben selbst in die Hand zu nehmen und ihr volles Potenzial zu entfalten.
Die Ausgangslage
13 Millionen* Schwangerschaften von Teenagern
Teenagerschwangerschaften sind in Subsahara-Afrika weit verbreitet: Fast jede fünfte junge Frau bringt dort vor ihrem 18. Geburtstag ein Kind zur Welt. Die Folgen trägt oft das Mädchen allein: Komplikationen bei Schwangerschaft und Geburt sind die häufigste Todesursache bei Mädchen und jungen Frauen zwischen 15 und 19 Jahren.
2,4 Millionen Kinder und Jugendliche in Subsahara-Afrika leben mit HIV oder Aids
Subsahara-Afrika ist von verschiedenen gesundheitlichen Problemen betroffen, darunter Malaria, HIV und Aids und Unterernährung. Laut UNICEF waren im Jahr 2021 rund 2,4 Millionen Kinder und Jugendliche in Subsahara-Afrika von HIV oder Aids betroffen und die Region trug zu 87 Prozent der weltweiten Malariafälle bei.
Die Jugendarbeitslosigkeit in Subsahara-Afrika ist sehr hoch
Die Jugendarbeitslosigkeit in Subsahara-Afrika ist in der Regel sehr hoch und stellt eine bedeutende Herausforderung für die wirtschaftliche Entwicklung und die soziale Stabilität der Länder dar.
1 von 5 Mädchen wird vor dem 18. Lebensjahr verheiratet
Das Recht, frei über den eigenen Körper, die Sexualität und die Kinderzahl zu entscheiden, wird bei schädlichen Praktiken wie Frühverheiratungen oder weiblicher Genitalverstümmelung in höchstem Maße verletzt. Vielerorts gibt es Gesetze dagegen, doch sie alleine reichen nicht: Ein gesellschaftliches Umdenken und der Schutz der Mädchenrechte muss intensiver gefördert werden.
* Diese Zahlen stützen sich auf unsere Quellen, sind allerdings durch die schwierige empirische Erfassung Schätzwerte.
Barrieren für Jugendliche
Jugendliche stehen vor zahlreichen Barrieren, die sie daran hindern, ihr Leben selbst in die Hand zu nehmen und ihr volles Potenzial zu entfalten. Häufig fehlt es an sexueller Aufklärung und dem Zugang zu Verhütungsmitteln. Damit sind sie einem hohen Risiko ausgesetzt, unbeabsichtigt schwanger zu werden oder sich mit sexuell übertragbaren Krankheiten wie HIV anzustecken.
In Entwicklungsländern verfügen viele Jugendliche, vor allem Mädchen und junge Frauen, zudem kaum über eine Sekundarbildung, von einer Berufsausbildung können sie nach wie vor häufig nur träumen.
Auch schädliche kulturelle Praktiken und mangelnde Rechtsumsetzung hindern insbesondere Mädchen daran, ihr Lebenskonzept zu realisieren. So werden weltweit 40.000 Mädchen unter 18 Jahren verheiratet – jeden Tag! Rund 200 Millionen Mädchen und junge Frauen sind von Genitalverstümmelung betroffen. Und das, obwohl Kinderehen und Genitalverstümmelung in den meisten Ländern verboten sind.
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Mehr InformationenDas Potenzial entfalten
Damit die größte Jugendgeneration aller Zeiten ihr Potenzial entfalten kann, bedarf es der altersgerechten Sexualaufklärung, (Aus-) Bildung und gesellschaftlicher Veränderung. Insbesondere Mädchen und junge Frauen müssen in die Lage versetzt werden, selbst zu entscheiden, ob, wann und mit wem sie wie viele Kinder bekommen. Es braucht Ausbildungsalternativen für die eigene Erwerbstätigkeit von jungen Müttern. Es braucht ein Mitspracherecht, damit die Interessen der Jugend auch politisch wahrgenommen werden. Es braucht soziale Sicherungssysteme – mit mehr Geschlechter – und Generationengerechtigkeit. Die Jugend ist offen für Veränderung – hier liegt das Potenzial für die Zukunft.
Was wir tun
Die Zukunft liegt in den Händen der Jugend. Doch haben viele junge Menschen kaum eine Chance, den Teufelskreis aus Armut, Gesundheitsrisiken und Perspektivlosigkeit langfristig zu durchbrechen. Viele haben zwar eine Grundschulbildung, besuchen aber keine weiterführende Schule – sei es weil den Eltern das Geld für die Schulgebühren fehlt oder weil sie als informelle Arbeitskraft gebraucht werden. Dies gilt insbesondere für Mädchen, deren Schullaufbahn oft durch Schwangerschaft und Frühverheiratung oder Schwangerschaft vorzeitig endet.
Wir durchstoßen diesen Teufelskreis und unterstützen Jugendliche dabei, ihre Zukunft in die eigene Hand zu nehmen.
Unser
Dreifach-Ansatz
Von Jugendlichen für Jugendliche
In den von der DSW geförderten Jugendklubs klären ausgebildete Jugendberater*innen junge Menschen im Alter von 10 bis 24 Jahren über Sexualität, Verhütung und Gesundheitsfragen auf. Themen wie Menstruation, körperliche Selbstbestimmung und gleichberechtigte Beziehungen werden offen angesprochen. Sie informieren auch über HIV-Risiken, verweisen auf die nächsten jugendfreundlichen Gesundheitsstationen und helfen bei Alltags- und Gesundheitsfragen. Offene Aufklärung auf Augenhöhe und fernab von Tabus!
Aufklärung der Communities
Wir fördern die Situation von Jugendlichen nachhaltig, indem ihr soziales Umfeld in die Aufklärungsarbeit einbezogen wird. Die Jugendklubmitglieder führen eigenständig Aufklärungskampagnen durch und überzeugen Eltern, Lehrer*innen, Politiker*innen und religiöse Führer von der Wichtigkeit von Aufklärung und Verhütung. Sie nutzen Musik, Tanz und Theater um ihre Botschaft öffentlich zu verbreiten.
Einkommensmöglichkeiten
Vielen Jugendlichen, die in Ländern Subsahara-Afrikas leben, fehlen Zukunftsperspektiven. Obwohl sie eine grundlegende schulische Ausbildung haben, bleibt der Zugang zu weiterführenden Bildungseinrichtungen und zur Berufsausbildung häufig versperrt, oft bedingt durch fehlende finanzielle Mittel. Um ihnen dennoch die Chance auf ein eigenes Einkommen zu geben, fördern wir Youth Empowerment Center (YEC), in denen alle Fähigkeiten für Organisation, Vereinsbildung, Zugang zu Ausbildungsförderungen etc. vermittelt werden, die sie dann auch an Jugendclubs in den ländlichen Bereichen weitergeben.
Unterstützen Sie uns.
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