Der Medienpreis

„Weltbevölkerung“

Im Rahmen des seit 2007 bestehenden Medienpreises „Weltbevölkerung“ finanziert die Deutsche Stiftung Weltbevölkerung (DSW) Recherchereisen nach Afrika südlich der Sahara. Damit soll es Medienschaffenden ermöglicht werden, Beiträge über Bevölkerungsentwicklung, globale Gesundheit und Geschlechter(un)gerechtigkeit zu veröffentlichen. Der Preis steht unter der Schirmherrschaft der Bundesministerin für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, Svenja Schulze.

Das war der

Medienpreis „Weltbevölkerung“ 2023

Nach einer Pause von drei Jahren kehrte der Medienpreis „Weltbevölkerung“ endlich zurück. So wie viele Bereiche unserer Gesellschaft während der COVID-19-Pandemie stillstanden, war auch uns die Durchführung des Medienpreises verwehrt – weltweite Lockdowns, Reise- und Ausgangsbeschränkungen zwischen 2020 und 2023 machten es uns unmöglich. Endlich war die Zwangspause vorüber. Wir haben uns sehr gefreut, den Medienpreis „Weltbevölkerung“ wieder durchführen zu können und sind begeistert von den entstandnen Beiträgen und Recherchen.

Der Medienpreis 2024

Der Medienpreis „Weltbevölkerung“ konnte 2023 das erste Mal seit der COVID-19-Pandemie wieder verliehen werden. Ausgezeichnet wurden fünf herausragende Recherchen zu Geschlechtergerechtigkeit sowie sexueller und reproduktiver Gesundheit und Rechte in Subsahara-Afrika. Auf dieser Seite stellen wir die prämierten Beiträge vor.

Nach drei langen Jahre Corona-Pause wurde die  Verleihung des DSW-Medienpreises „Weltbevölkerung“ mit vielen Gästen und einem abwechslungsreichen Programm im Pavillon Hannover gefeiert. Die Ehrung der Preisträger fand am Tag gegen Gewalt gegen Frauen, dem “Orange Day” statt und bot so auch den Anlass für eine Podiumsdiskussion sowie die Eröffnung von gleich zwei Ausstellungen zum Thema.

Moderiert wurde der Abend, zu dem neben der DSW auch die Christoffel-Blindenmission (CBM) geladen hatte, von Ninia LaGrande. Diese sorgte in ihrer Rolle als Poetry Slammerin dann auch für einen der Höhepunkte des Abends: Ihr sehr persönlicher Text zum Thema Gewalt gegen Frauen wurde gleich zu Beginn mit begeistertem Applaus bedacht. Im Anschluss führte sie souverän und einfühlsam durch die Podiumsdiskussion über geschlechtsspezifische Gewalt. Sehr differenziert debattierten Kirsten Böök (Justizministerium Niedersachsen), Lisanne Richter (Catcalls of Hannover), Aktivistin und Autorin Nujeen Mustafa mit Angela Bähr (stellvertretende Geschäftsführerin der DSW) und Anne Schrader (CBM) unter anderem über die Frage, ob Femizid ein eigener Straftatbestand werden sollte.

„Zusammenhang stärker in öffentliche Diskussion rücken“

Im zweiten Teil des Abends wurde dann der unter der Schirmherrschaft von Bundesentwicklungsministerin Svenja Schultze stehende Medienpreis Weltbevölkerung verliehen. Ninia LaGrande stellte die ausgezeichneten Beiträge von Jana Gioia Baurmann, Nadija Drlic, Katrin Gänsler und Andrea Wojtkowiak, Lisa Rauschenberger und Jonas Reese sowie Rebecca Wolfer vor. Sie alle haben sich Themen gewidmet, die im Bereich globale Gesundheit und/oder Geschlechtergerechtigkeit beheimatet sind. „Wir wollen mit unserem Medienpreis den Zusammenhang zwischen Bevölkerungsentwicklung, Armut und Gesundheit in Afrika südlich der Sahara stärker in die öffentliche Diskussion rücken“, sagte Angela Bähr, die gemeinsam mit der stellvertretenden Stiftungsratsvorsitzenden, Renate Bähr, die Preisschalen überreichte. Musikalisch begleitet wurde das ganze Programm von den farbenfrohen und fröhlichen Auftritte der Band HIHEME aus Köln, die sowohl afrikanische als auch feministische Akzente setzte.

Die Preisträgerinnen und Preisträger 2023

Jana Gioia Baurmann

„Das kranke Paradies“
Ein Viertel der Bevölkerung auf Mauritius hat Diabetes, die Dunkelziffer mitgerechnet jede zweite Person. Unterwegs auf einer Insel, die ein tödliches Problem hat.

Der Beitrag wird Ende November auf Zeit.de erscheinen.

Andrea Wojtkowiak,
Katrin Gänsler

»Let’s talk about sex«
Sexualität, Aufklärung, Familienplanung: All das war in Benin bis vor kurzem ein großes Tabu. Auch der Zugang zu Verhütungsmitteln war schwierig. Doch durch das Engagement von Frauen ist sexuelle Gesundheit mittlerweile sogar Teil des Lehrplans.

Der Beitrag zum Hören auf Deutschlandfunk Kultur „Benin – Wie das Land zum Vorbild für Familienplanung wurde“ und zum Lesen Hier [Südwindmagazin 11-12/2023] erschienen. Ein weiterer Artikel erschien Ende November in der taz.

Nadija Drlic

„Tabuthema Menstruation: Wie ein Sozialhilfeunternehmen Frauen in Senegal helfen will“
Menstruationsartikel sind zu teuer und die Menstruation ist ein Tabuthema – das ist die aktuelle Situation für Frauen in Senegal. Hier will das Sozialhilfeunternehmen „ApiAfrique“ Abhilfe schaffen: mit wiederverwendbaren Binden aus Stoff und der Aufklärung über den Frauenkörper.

Der Beitrag ist als Video auf RTL PLUS und STERN.de und VOX erschienen.

Lisa Rauschenberger,
Jonas Reese

»Telemedizin in Ruanda«
Ruanda gehört zu den ärmsten Ländern der Welt. Ein britisches E-Health-Unternehmen bietet dort über Jahre Telemedizin im großen Stil an. Doch nun ist der Konzern insolvent – und hinterlässt eine Riesenlücke.

Der Beitrag ist hier nachzulesen [Frankfurter Rundschau] und anhörbar auf DLF.

Rebecca Wolfer

»Mit bunten Stoffen in die Unabhängigkeit«
Das Projekt „Penduka“ bietet Frauen in Namibias Hauptstadt Windhuk finanzielle Sicherheit und Qualifizierung.

Der Beitrag erschienen in NOZ und hier lesbar.

Am 28. November 2019 haben wir den Medienpreis „Weltbevölkerung“ 2019 im Rahmen einer feierlichen Veranstaltung in der GIZ-Repräsentanz Berlin verliehen.

Geehrt wurden neun Journalist*innen, die mithilfe von Reisestipendien der Deutschen Stiftung Weltbevölkerung (DSW) in Afrika südlich der Sahara recherchiert und ihre Beiträge unter anderem bei Spiegel Online und dem YouTube Kanal Y-Kollektiv  veröffentlicht hatten. Die Preisträger*innen sind  Sarah Lehnert und Johannes Musial mit dem Thema „HIV und Aids in Botswana“, Nora Belghaus und Fabian Franke mit dem
Thema „Alternative Initiationsriten der Maasai in Kenia“, Jana Sepehr und Linnéa Kviske mit dem Thema „Brain Drain Migration und die Folgen in Ghana“ sowie Jonas Wresch und Fiona Weber-Steinhaus mit dem Thema „Der weibliche Kampf gegen das Ebola-Virus in der D.R. Kongo“.

Die DSW zeichnete zudem den Nachwuchsjournalisten David Ehl aus, dessen Artikel über den Flächenkonflikt zwischen Mensch und Natur in Ruanda in der Berliner Zeitung erschienen ist.

Die Preisträger*innen 2019

David Ehl: Wald der Hoffnung

Johannes Musial und Sarah Lehnert: Warum HIV und AIDS noch immer eine Herausforderung sind

Nora Belghaus und Fabian Franke: Genitalverstümmelung in Kenia – Kampf gegen Rasierklingen

Jana Sepehr und Linnéa Kviske: Ärztemangel in Afrika und So sollen Drohnen Menschenleben retten

Fiona Weber-Steinhaus und Jonas Wresch: Der Kampf gegen das Ebolavirus in der DR Kongo (erschienen im STERN 30/2020)

Die Jury

Ninia LaGrande

Moderatorin, Autorin, Podcasterin, Sprecherin und Schauspielerin.
Foto: Anna Spindelndreier, Xenia Bluhm

Univ. Prof. Dr. Volker Wolff

Professor für Pressejournalismus a. D. an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz und ehemaliger Chefredakteur der Wirtschaftswoche

Catherina Hinz

Geschäftsführende Direktorin des Berlin Instituts für Bevölkerung und Entwicklung

Renate Bähr

Stellvertretende Vorsitzende des DSW-Stiftungsrats und ehemalige Geschäftsführerin der DSW

Jan Kreutzberg

Geschäftsführer der Deutschen Stiftung Weltbevölkerung (DSW)

Alles Wichtige zur Bewerbung

Teilnehmen können Redakteur*innen, freie Journalist*innen und Content Creator.

Die Bewerbung enthält:

  • ein Exposé (max. vier Seiten) mit der Herangehensweise (Thema, Recherchequellen etc.) und einer Einschätzung der zu erwartenden Kosten der Recherchereise,
  • das ausgefüllte Bewerbungsformular,
  • einen tabellarischen Lebenslauf,
  • mindestens eine bereits veröffentlichte Arbeitsprobe und
  • eine Absichtserklärung eines in Deutschland erscheinenden Mediums (Print, Online, TV oder Radio), den Beitrag zu veröffentlichen, bzw. eine Ideenskizze, wie die Inhalte Bekanntheit erlangen sollen.

Einsendeschluss ist der 31. März des laufenden Jahres.

Sie legen in Ihrem Exposé überzeugend dar, wie Sie eines der im Folgenden genannten Themen im Rahmen einer Reise nach Afrika südlich der Sahara erarbeiten und zu einem Beitrag verarbeiten wollen. Das Themenspektrum umfasst:

  • Gesundheitssituation: vor allem Familienplanung, Sexualaufklärung, HIV und Aids, Kinder- und Müttersterblichkeit, Gesundheitssysteme, armutsassoziierte und vernachlässigte Krankheiten
  • Ursachen und Folgen von Bevölkerungsdynamiken: vor allem Bevölkerungswachstum sowie die junge Altersstruktur von Bevölkerungen und ihr Potenzial für Entwicklung,
  • Situation von Mädchen und Frauen: vor allem fehlende Gleichberechtigung und Selbstbestimmung, Kinderehen und Teenagerschwangerschaften.

Der Beitrag sollte möglichst auch Erfolge, zum Beispiel durch staatliche bzw. private Programme oder durch individuelle, positiv gewendete Lebenswege aufzeigen. Da eine verbindliche Vorabfestlegung auf Erfolgsbeispiele nicht möglich ist, ist dies allerdings kein Entscheidungskriterium für die Jury.

Die Bewerbung kann postalisch an unsere Adresse in Hannover oder digital an medienpreis@dsw.org versandt werden.

Finanziert werden bis zu sechs Recherchereisen, die bis spätestens Ende August des aktuellen Jahres realisiert sein sollen. Die Deutsche Stiftung Weltbevölkerung (DSW) übernimmt die Finanzierung von Flug, Unterkunft, Verpflegung, lokalem Transport und Übersetzer*in für eine ca. einwöchige Reise nach Afrika südlich der Sahara. Diese Zahlungen richten sich nach den Angaben im Exposé und werden nur nach vorheriger Absprache mit der Stiftung übernommen.

Nachwuchsjournalist*innen (Studierende, Volontär*innen und Journalist*innen im Alter bis 30 Jahre) können sich für den Nachwuchspreis bewerben. Finanziert wird eine Recherchereise nach Afrika südlich der Sahara. Der Beitrag wird von einer renommierten Tageszeitung veröffentlicht. Bitte füllen Sie das Bewerbungsformular für Nachwuchsjournalist*innen aus. Zum Themenspektrum und zu den weiteren Bewerbungsunterlagen sehen Sie bitte unter „Bewerbung“ (mit Ausnahme der Absichtserklärung eines in Deutschland erscheinenden Mediums) und „Leistungen“.

Über die Vergabe der Preise entscheidet eine Fachjury.
Einsendeschluss ist der 31. März. 
Die Gewinner*innen werden voraussichtlich Anfang Mai kontaktiert.
Die Preisträger*innen werden bei einer feierlichen Preisverleihung voraussichtlich im November 2024 in Berlin geehrt.
Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.

Nicole Langenbach

Abteilungsleiterin Pressearbeit und Stiftungskommunikation | Pressesprecherin

Telefon: +49 511 94373-20
E-Mail: nicole.langenbach[at]dsw.org