Am 11. Juli ist Weltbevölkerungstag. Hier beantworten wir einige wichtige Fragen rund um das Thema Weltbevölkerung.
- 1. Wie viele Menschen leben heute auf der Welt?
- 2. Warum wächst die Weltbevölkerung?
- 3. Leben mehr Männer oder mehr Frauen auf der Welt?
- 4. Gibt es mehr junge oder mehr alte Menschen auf der Erde?
- 5. Wird die Weltbevölkerung immer weiter wachsen?
1. Wie viele Menschen leben heute auf der Welt?
Zum Weltbevölkerungstag 2020 leben 7,79 Milliarden Menschen auf der Welt – und es werden mehr. Während der Zeit, in der Sie diese Zeilen lesen, sind 68 Kinder geboren worden und 27 Menschen gestorben. Die Weltbevölkerung ist somit um 41 Menschen gewachsen. Besonders stark wächst die Weltbevölkerung in Afrika südlich der Sahara, der ärmsten Region der Erde. Mitte des Jahrhunderts werden dort mit rund 2,2 Milliarden Menschen voraussichtlich fast doppelt so viele leben wie heute.

Die historische Entwicklung der Weltbevölkerung: Der Anstieg der Weltbevölkerung erfolgte vor allem ab Mitte des 20. Jahrhunderts.
China und Indien sind die beiden Länder, in denen aktuell die meisten Menschen leben. Nämlich 1.398 und 1.391,9 Milliarden. Die Hälfte des Weltbevölkerungswachstums bis zum Jahr 2050 geht auf nur neun Länder zurück (in der Reihenfolge ihres Anteils am gesamten Bevölkerungswachstum):
- Indien
- Nigeria
- Pakistan
- Demokratische Republik Kongo
- Äthiopien
- Tansania
- Indonesien
- Ägypten
- USA
Diese Infografik zeigt die Verteilung der Weltbevölkerung nach Kontinenten anhand von 100 Menschen.
2. Warum wächst die Weltbevölkerung?
Das hohe Bevölkerungswachstum eines Landes geht zu einem großen Teil auf ungewollte Schwangerschaften zurück – weil Frauen und Mädchen nur mangelnden Zugang zu Familienplanung, Aufklärung und Gesundheitsdiensten haben. Gerade Frauen, die in ländlichen Regionen von Entwicklungsländern leben, bekommen häufig mehr Kinder, als sie sich wünschen. Rund 214 Millionen Frauen in Entwicklungsländern würden gern verhüten, haben dazu aber keine Möglichkeit. Deshalb sind 43 Prozent aller Schwangerschaften in diesen Ländern ungewollt! Neben ungewollten Schwangerschaften wirken sich auch der Wunsch nach mehr als zwei Kindern pro Paar und der hohe Anteil an jungen Menschen, die noch ins reproduktive Alter kommen, auf die Bevölkerungsentwicklung aus. Warum die Bevölkerung wächst, zeigt unser Animationsfilm:
3. Leben mehr Männer oder mehr Frauen auf der Welt?
Der Anteil von Frauen und Männern an der Weltbevölkerung ist ungefähr gleich. Als die Vereinten Nationen Mitte des Jahres 2019 die neuen Zahlen zur Entwicklung der Weltbevölkerung veröffentlichten, lebten insgesamt 7,71 Milliarden Menschen auf der Erde, davon 3,82 Milliarden Frauen und 3,89 Milliarden Männer.
4. Gibt es mehr junge oder mehr alte Menschen auf der Erde?
Die Weltbevölkerung ist jung – derzeit wächst die größte Jugendgeneration aller Zeiten heran. Von den 7,79 Milliarden Menschen, die aktuell auf der Welt leben sind mehr als ein Viertel (26 Prozent) jünger als 15 Jahre. In Zahlen sind das 2,03 Milliarden, also rund zweieinhalb mal so viele Menschen, wie in ganz Europa leben. Die Welt insgesamt altert: Heute ist rund jede zehnte Person älter als 65 Jahre. Im Jahr 2050 wird es jede sechste (16 Prozent) sein. Und in Europa, der Region mit der ältesten Bevölkerung, voraussichtlich sogar jede vierte. Hier liegt das Medianalter schon heute bei 42 Jahren. Die meisten Kinder und Jugendlichen wachsen in Entwicklungsländern auf – oft unter schwierigen Bedingungen. Damit sie ihr Potenzial voll entfalten können und zur Entwicklung ihrer Länder beitragen können, brauchen sie Zugang zu Aufklärung, Bildung und Gesundheitsdiensten.
5. Wird die Weltbevölkerung immer weiter wachsen?
Vermutlich nicht. Tatsächlich hat das Wachstum der Weltbevölkerung bereits abgenommen. Demografen der Vereinten Nationen gehen davon aus, dass die Weltbevölkerung sich im Lauf dieses Jahrhunderts bei rund elf Milliarden Menschen einpendeln wird. Diese Annahme geht allerdings davon aus, dass weitere Fortschritte bei der freiwilligen Familienplanung, bei der Gesundheitsversorgung, beim Zugang zu Bildung und der Stärkung von Frauen und Mädchen erreicht werden. Dazu muss zwingend in diese Bereiche investiert werden.
Dieser Beitrag ist erstmals erschienen am 10.07.2015
Mir persönlich würde es besser gefallen ,wenn es mehr Frauen als Männer auf der Welt gebe. Aus einem guten Grund: Auf der Suche nach einer Frau gibt es leider zu viele
männliche Konkurrenten. Dieses Problem ist schon so alt wie die Menschheit selbst. Mit einer künstlichen Befruchtung , den Chromosomensatz für weibliche Nachkommen könnte dieses Problem gelöst werden.
Lassen wir bitte wenigstens hier noch der Natur ihren Lauf. Es gibt eh schon kaum etwas, bei dem wir nicht die Finger im Spiel haben und Gott spielen.
Danke! Endlich mal eine gute Einstellung.
Natürlich ist es gerade aus Sicht der Männer, die keine Frau finden, nicht sehr schön. Aber zum einen ist die Konkurrenz von Männern um Frauen auch der wichtigste Motor für die Entstehung von positiven Bestandteilen unserer Kultur wie Musik, Kunst, Technik, Wissenschaft usw. Zum anderen wird aus biologischer Sicht beim männlichen Geschlecht, weil es eben weniger Energie in den Nachwuchs investiert, zur Optimierung der Gesundheit des Nachwuchses aussortiert.
Das Problem ließe sich schon lösen, wenn der Mensch nicht künstlich eingreifen würde. In zu vielen Ländern sind Frauen nach wie vor deutlich weniger wert und werden daher schon als Embryos abgetrieben oder als kleine Mädchen getötet. Würde der Wert der Frauen steigen und diese nicht umgebracht, gäbe es auch mehr (und damit mehr Auswahl für Männer).
“China und Indien sind die beiden Länder, in denen aktuell die meisten Menschen leben. Nämlich 1,4 Milliarden und 1,3 Millionen”
Natürlich hat Indien 1,3 Milliarden (und nicht Millionen) Einwohner!
Vielen Dank für den Hinweis. Das meinten wir natürlich 🙂
Viele liebe Grüße
Ich würde es auch bevorzugen,wenn es viel mehr Frauen als Männer auf der Welt geben würde.Warum?Weil je mehr Frauen wir haben,desto mehr Frieden gibt es auf der Welt.
Dieses Thema müsste 1x pro Woche auf ARD, CNN, BBC und allen anderen wichtigen TV-Anstalten dieser Erde diskutiert werden! Politiker und CEOs sprechen aber lieber über: Business, Wachstum, Big Data und schnelles Internet. Wahnsinn diese Ignoranz!
Die Anteile der Weltbevölkerung an Männern und Frauen decken sich nicht mit den Angaben der UN (DESA). Kann es sein, dass die Zahlen vertauscht wurden?
https://population.un.org/wpp/DataQuery/
Hallo der Lehrer,
vielen Dank für deinen Hinweis. In der Tat waren die Zahlen veraltet. Wir haben sie jetzt aktualisiert.
Liebe Grüße
Malene Hummel
Das ist sehr interessant
Die Sichtweise der Politiker und auch unserer Gesellschaft auf das Problem Bevölkerungswachstum ist total naiv. Für jedees Ökosystem, auch die Erde gibt es Grenzen der Belastbarkeit. Die sind schon lang überschritten. Zwar kann man mit moderner Tecnik und immer schnellerem ausbeuten der Reserven eine Zeit lang den Kollaps verhindern, aber die Überlastung ist nicht zu übersehen. So ist Klimaschutz beim derzeitigen Bevölkerungswachstum eine Mission impossible und sinnlos. Für den Zusatzbedarf an Nahrung und sonstigem, ganz zu schweigen von ausreichend Arbeitsplätzen wird der Energiehunger noch stark steigen. Die Weltbevölkerung des Jahres 2100 wird daher in einer sehr anderen Welt leben, weil die Völker des Südens jeden gesunden Trend (z.B. Rückgang der Bevölkerung in Europa) durch ihr gedankenloses Verhalten torpedieren!
Hallo Herr Hellstern,
Ihre Sorge um knappe Ressourcen ist grundsätzlich durchaus angebracht. Allerdings ist ihr Schluss, der Ressourcenverbrauch eines Landes sei an die Bevölkerungszahl gebunden, falsch! Der Klimawandel wurde nicht durch die Länder des globalen Südens hervorgerufen, sondern findet seinen Ursprung in der industriellen Revolution des globales Nordens. Heute werden 80 Prozent der Energie von den reichsten 20 Prozent der Weltbevölkerung konsumiert. Klimaschutz muss daher vor allem bei uns stattfinden.
Auch möchte ich darauf hinweisen, dass die Geburtenraten auch in den Ländern des globalen Südens rückläufig sind. Dass es trotzdem ein Bevölkerungswachstum gibt, liegt nicht an “gedankenlosem Verhalten”, sondern daran, dass vielerorts nur wenig sexuelle Aufklärung stattfindet. Viele Frauen würden zudem gerne verhüten, haben aber entweder keinen Zugang zu Verhütungsmitteln oder können ihre sexuellen und reproduktiven Rechte nicht wahrnehmen. In Entwicklungsländern kann laut der aktuellsten Zahlen des Guttmacher Instituts jede vierte Frau nicht verhüten, obwohl sie das gerne möchte.
Mit freundlichen Grüßen
Monika Schröder
Danke, genau das waren auch meine Gedankengänge.