Das Gefühl sein Kind das erste Mal in den Armen zu halten, gehört mit zu den Schönsten im Leben einer Frau. Die Vorfreude auf das Kind beginnt schon lange vor der Geburt. Die werdenden Eltern verkünden die frohe Botschaft engen Freunden und Verwandten und zeigen stolz die ersten Ultraschallfotos des ungeborenen Kindes. Der Haushalt wird akribisch babysicher gemacht, das Kinderzimmer liebevoll geschmückt. Werdende Mütter suchen sich ihren Kreißsaal aus, können sich passende Musik zur Geburt auswählen, und der Geburtsvorbereitungskurs klärt letzte Fragen und Unsicherheiten, sodass sich die Mütter voll und ganz auf den Familienzuwachs freuen können – und diese Vorfreude ist riesig!
Dass sich Frauen so sehr auf ihr Kind freuen können, liegt vor allem an der guten Gesundheitsversorgung der Mütter hierzulande. Vom Beginn der Schwangerschaft bis hin zur Geburt des Kindes betreuen Ärzte die Frauen. Diese können zudem selbst über den Zeitpunkt ihrer Schwangerschaft entscheiden.

Eine Krankenschwester eine Mutter und ihr neugeborenes Kind in der Mukujju Klinik in Tororo, Uganda. Solche Einrichtungen und entsprechend ausgebildetes Personal sind wichtig für die Verbesserung der Müttergesundheit in Entwicklungsländern.
(Foto: Jonathan Torgovnik)
Für viele Frauen in Entwicklungsländern ist die Schwangerschaft und die Geburt des Kindes eine Tortur – für einen großen Teil endet sie tödlich. Zwar ist die Zahl der Frauen, die infolge von Komplikationen während Schwangerschaft oder Geburt starben, von 1990 bis 2015 laut der Weltgesundheitsorganisation (WHO) um 44 Prozent auf jährlich 303.000 gesunken. Doch gegenüber 2013 (289.000 Todesfälle) ist die Zahl der Todesfälle sogar wieder leicht angestiegen. Solch erschreckende Zahlen sollten im 21. Jahrhundert eigentlich der Vergangenheit angehören.
99 Prozent der Müttersterblichkeitsfälle treten nach wie vor in Entwicklungsländern auf. Auf Afrika südlich der Sahara entfallen allein zwei Drittel der Todesfälle. Dabei ist ein Großteil der Todesfälle vermeidbar. Durch freiwillige Familienplanung, die Ausbildung von Hebammen und Gesundheitspersonal sowie einer besseren Gesundheitsversorgung können Leben von Mutter und Kind gerettet werden.
Der Plan für eine bessere Müttergesundheit
Die neue Globale Strategie für die Gesundheit von Frauen, Kindern und Jugendlichen sieht vor, die Müttersterblichkeit von 216 Todesfällen pro 100.000 Lebendgeburten auf weniger als 70 Todesfälle bis zum Jahr 2030 zu verringern. Um dieses Ziel zu erreichen, bedarf es allerdings mehr Investitionen und mehr Engagement. Dass sich Finanzierung in Müttergesundheit lohnen, zeigt sich allein durch die stark gesunken Zahlen seit 1990 – um 44 Prozent.
Verstärkte Investitionen in Müttergesundheit weltweit sind keine Option, sondern ein Muss. Damit die Geburt des Kindes für jede Mutter auf der Welt zu einem Freudenerlebnis wird.
Müttersterblichkeit
Als Müttersterbefall gilt der Tod einer Frau während der Schwangerschaft oder innerhalb von 42 Tagen nach Beendigung der Schwangerschaft aufgrund von Ursachen, die in Beziehung zur Schwangerschaft oder deren Behandlung stehen oder durch diese verschlechtert werden.